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Spanien – Weinkultur im Baskenland und Rioja -„La Vida es un Festival“

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Das Baskenland gilt als der unbekannte „grüne Norden“ der iberischen Halbinsel und ist weit entfernt vom klassischen Spanien-Klischee. Das spanische Baskenland hat seine Sprache, Kultur und Traditionen gegen den Druck des spanischen und des französischen Staates nahezu intakt in das 21. Jahrhundert gerettet. Das Kantabrische Küstengebirge bildet die westliche Grenze, während die südliche Grenze durch die weltberühmte Weinregion Rioja markiert wird. Das Klima des Baskenlandes wird von den Ausläufern der Pyrenäen, dem Küstengebirge und von der Küste am Golf von Biskaya geprägt. Es ist ein uraltes Siedlungsgebiet, das schon seit der Steinzeit vor ca. 15.000 Jahren von Menschen geprägt wird. Die Basken gelten schon seit der Römerzeit als selbstbewusst, unbeugsam und eigenständig. Mit den Römern kam allerdings auch die Kunst des Weinbaus ins Land. Und dafür sind die Basken den Römern bis heute dankbar. Das lebensfrohe Land hat in Sachen Wein-Kultur viel zu bieten und überrascht mit einer sympathischen Weltoffenheit. Neuerdings ist das Baskenland sogar eines der markanten Beispiele, wie moderne Architektur und Innovationen eine Region beflügeln und verwandeln kann. Die architektonischen Meisterwerke von Norman Foster, dem Gestalter der Berliner Reichstagskuppel, und Frank Gehry, haben sogar die Architektur mancher Bodega beeinflusst und locken viele neugierige Besucher in diese bisher weniger bekannte Region Spaniens. Wer ins Baskenland reist, erlebt großartige Landschaften und lebensfrohe Menschen mit einer wunderbaren Genuss-Kultur, auf die die Basken zu Recht stolz sind.

Neben den berühmten Weinen aus dem Weinbaugebiet des baskischen Riojagebiet sind jedoch auch die Txakoli-Weine, die direkt an der Meeresküste in der D.O. Biskaiko Txakolina und der D.O. Getariako Txakolina angebaut werden, jede Aufmerksamkeit wert. Im Baskenland finden sich traditionelle als auch junge Weinmacher und bemerkenswerte Weingüter. Sie produzieren hervorragende spanische Weine, die weltweit ihre Liebhaber gefunden haben.

Der Hang zum guten und genussvollen Leben ist in den Genen der Basken fest verankert. Die baskische Küche, so schwören Kenner, sei die beste Spaniens, wenn nicht überhaupt eine der besten der ganzen Welt. In Töpfen und Pfannen des Baskenlandes vermischt sich Tradition mit Avantgarde. Nirgendwo sonst gibt es so viele Restaurants mit Stern und Sternen auf einem Fleck wie im Land der Basken.

Eine Auswahl kulinarischer Köstlichkeiten, begleitet von edlen Tropfen, sorgt daher auf unserer Reise für das tägliche leibliche Wohl. Gibt es denn eine bessere Möglichkeit, andere Länder, Menschen und ihre Vorlieben kennenzulernen als über den Kochtopf?

Das Baskenland ist bis heute für viele Reisenden ein Stück unentdecktes Spanien, weit entfernt von der Flamenco-Romantik des Südens. Diese „Bildungslücke“ möchten wir helfen zu schließen. Ob landschaftlich, kulinarisch oder kulturell – der Norden Spaniens ist eine eigene Welt, die es zu entdecken gilt.

Reiseinformationen

Spanien – Weinkultur im Baskenland und Rioja -„La Vida es un Festival“
Spanien
Wein-Studien-Reisen
Reisetermine
17. März 2024 - 23. März 2024
20. Oktober 2024 - 26. Oktober 2024

Preis: 1980,- EUR ab / bis Bilbao Flughafen.
Gerne buchen wir Ihnen einen Flug. ca. 280 – 380 EUR.


EZ-Zuschlag: + 390,- EUR
Saisonzuschlag*:
Teilnehmer: 10 bis max. 16 Personen

Wird die Mindestteilnehmerzahl unterschritten berechnen wir nach Rücksprache eine zusätzliche Unkostenpauschale pro Teilnehmer.

Leistungen

Komfortabler, klimatisierter Reisebus während der gesamten Rundreise.
6 Übernachtungen in Hotels 3-4*, Ü / F (= Übernachtung und Frühstück).
Eintritt Laguardia Gesamtkomplex, Reiseprogramm mit Weinverkostung in den genannten Bodegas, deutschsprachige VAT-Reiseleitung

Hinweis:Die Auswahl der genannten Weingüter und Hotels kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. In diesem Falle bieten wir gleichwertige Alternativen.
Wegen des jeweils sehr umfangreichen Tagesprogrammes und teilweise größerer Fahrstrecken beginnen wir unsere Tagestouren möglichst um 08:00 Uhr.

Reiseverlauf

1. Tag

Ankunft bis 17.00 Uhr am Flughafen in Bilbao.

Vom außerhalb der Stadt gelegenen Flughafen fahren wir auf direktem Wege zu unserem ersten Hotel nach Guernica.
Das kleine Landstädtchen wurde 1937 durch die völkerrechtswidrige Bombardierung durch die deutsche „Legion Condor“ weltbekannt. Dieser erste gnadenlose Luftangriff auf eine schutzlose Stadt und deren fast völlige Zerstörung erlangte dadurch einen traurigen internationalen Ruf. Kurz nach Bekanntwerden der Bombardierung Guernicas entwarf Pablo Picasso sein Monumentalgemälde Guernica, welches in schwarzen, grauen und weißen Farbtönen den Schrecken jenes Apriltages zeigt.

Eine Nachbildung von Picassos Gemälde „Guernica“ sowie die beindruckende Skulptur „Gure aitaren etxea - Das Haus unserer Väter“ des Bildhauers Eduardo Chillida werden wir als Teil einer Gedenkstätte bei einem kleinen Stadtspaziergang besichtigen.

Anschließend treffen wir uns zum Abendessen mit regionaltypischer baskischer Küche. Übernachtung im Hotel 3* (A/F).

2. Tag

Fahrt zur Bodega Talleri Upeltegia. Guernica und die benachbarten Weinorte liegen innerhalb des Biosphärenreservates Urdaiba. Eine abwechslungsreiche Landschaft aus viel Wald, Wiesen mit glücklichen Kühen und „Weinbergen“ in einem kühlen atlantischen Klima. Eine auf den ersten Blick sehr erstaunliche Gegend für Wein mit einem sehr speziellen Terroir.
Die Bodega Talleri ist ein junges Weingut mit modernster Technik und moderner Architektur. Das Weingut wurde 2009 als Genossenschaft mit 16 Mitgliedern aus den benachbarten Ortschaften gegründet und produziert jährlich ca. 300.000 Liter Wein. Freuen wir uns auf die erste Besichtigung und eine interessante Weinverkostung.

Anschließend fahren wir hinab an die Küste zur Bodega Txomin Etxaniz, wo wir auf ca. 250 Höhenmeter, mit Blick hinunter auf das Meer, einige Weine verkosten. Der Küstenstreifen zwischen Deba und San Sebastian ist das Anbaugebiet des leichten, säurebetonten Txakolí-Weißwein, der die Frische des nahen Atlantiks verkörpert und der seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt.

Txakolí ist „das Nationalgetränk“ der spanischen Basken. Ein Cafe, Bar oder Restaurant ohne Txakolí ist unvorstellbar. 90 % der Produktion wird im kleinen Baskenland selbst getrunken, der Rest geht in den Export. Die Hersteller sind fast alle kleinen Familienbetriebe mit überschaubarer Produktion.

Das Weinanbaugebiet D.O. GETARIAKO TXAKOLINA wurde 1989 als Denominación de Origen (D.O.) installiert. Die baskischen Txakolí-Weinberge der D.O. Biskaiko Txakolina und der D.O. Getariako Txakolina sind die nördlichsten in ganz Spanien und reichen bis zur Atlantikküste am Golf von Biskaya. Die Reben wachsen hier in Weinbergen, die teilweise direkt zur Meeresküste hin stark abfallen und voll dem kühl-feuchten Atlantikklima ausgesetzt sind. Ein sehr spezielles Klima und Terroir für einen sehr speziellen Wein. Der Wein moussiert ein wenig im Glas nach dem Einschenken wie die Gischt des Meeres und verbreitet in der Nase sofort die wunderbare Frische der kantabrischen See. Eine Ähnlichkeit mit dem portugiesischen „Vinho Verde“ ist nicht zu verkennen.

Anschließend fahren wir ans Meer nach Getaria, einem hübschen Fischerstädtchen mit mittelalterlichem Ortskern. Bekannte Seefahrer wie Juan Sebastián Elcano, der als erster Mensch die Welt umsegelte, stammen von hier. Sein Denkmal ziert einen Teil der alten Stadtmauer. Viele hundert Jahre lang waren Schiffsbau und Walfang ein wichtiger Erwerbszweig der Stadt. Nach Ankunft im Hotel besteht die Möglichkeit zu einem Bummel durch das Städtchen zum Fischereihafen und zu einem Strandspaziergang.

Zum Abendessen suchen wir uns ein Fischlokal im Ort. Wo gibt es wohl bessere und frischere Meeresfrüchte als hier. Zahllosen Restaurants und sogenannte Asadores (eine hier sehr typische Art von Grill-Restaurant) entlang des Hafens laden dazu ein.

Hotelübernachtung 3* (Ü/F).

3. Tag

Fahrt entlang der Küste nach San Sebastián – der Stadt am Golf von Biskaya und eine wahre Perle am Atlantik.

Bevor wir die Stadt erreichen, besichtigen wir am äußersten Ende der Concha-Bucht die modernen Stahl-Skulpturen der Windkämme „Peine del Viento“. Eines der bekanntesten Werke des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida. Er gilt als einer der wichtigsten spanischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Ein Skulpturengefüge, das sich aus drei Stahlfiguren auf leicht rosafarbigen Granitterrassen zusammensetzt, die fest in den Felsen verankert der ständigen Brandung und den Gezeiten stand halten müssen.

Speziell an stürmischen Tagen, wenn die Wellen mit aller Wucht gegen die Felsen donnern, ein großartiges Schauspiel der Naturgewalten im Zusammenspiel mit moderner Kunst.

Die Stadt präsentiert sich modern und avantgardistisch. Ein mondänes Seebad, das in Konkurrenz zu seiner französischen Schwester Biarritz, schon vor über 100 Jahren den spanischen und europäischen Hochadel ans Meer lockte. Die eleganten und prachtvollen Bauten der Belle Epoque sind bis heute das vornehmste Aushängeschild der Stadt. Wir bummeln entlang der „Bahía de la Concha“, der 7 km langen Strandpromenade und „Guten Stube“ von San Sebastián, die auch bei Surfern sehr beliebt ist.

San Sebastián ist eine Traumdestination für Gourmets. Hier gibt es Gaumenfreuden für den kleinen und großen Geldbeutel. Die Stadt kann bei nicht einmal 200.000 Einwohnern mit unglaublichen 16 Michelin-Sternen aufwarten und ist auch sonst für den hohen Standard der regionalen Küche bekannt. Nur in Kyoto (Japan) gibt es auf die Einwohnerzahl gerechnet mehr Michelin-Sterne als hier.

Weiter geht’s durch die stimmungsvolle Altstadt mit dem Palast von Miramar, den Kirchen San Vicente und Santa María del Coro, dem Marktviertel mit Fischerei-Hafen sowie dem avantgardistischen, vom spanischen Stararchitekten Rafael Moneo entworfenen Kongresspalast „Kursaal“.

Abends empfehlen wir wie die Einheimischen ein „Pintxos-Hopping“ zu zelebrieren. Das Sozialleben der Einwohner findet auf der Straße und in den Bars statt. Dort trifft man sich mit Freunden und Bekannten und „arbeitet“ sich gemeinsam durch die angesagtesten Pinxtos-Bars.
Genießt die lokalen Weine mit den unglaublich vielfältig angerichteten Appetithäppchen Pintxos. Man könnte sie als „Gourmet-Variante“ der einfachen spanischen Tapas bezeichnen.

Hotel 3*. (Ü/F)

4. Tag

Übernachten werden wir heute in Logroño, dem Verwaltungszentrum der Provinz Rioja, Universitätsstadt und Sitz einiger bedeutender Bodegas.

Würde man eine gerade Linie auf einer Landkarte ziehen, würde man feststellen, dass es nur 100 Kilometer vom westlichsten bis zum östlichsten Teil von La Rioja sind. Im Norden liegt die Sierra de Cantabria. Im Süden die Sierra de la Demanda. Und von Westen nach Osten durchquert sie der Ebro. Das ist La Rioja, ein großes Tal zwischen zwei Gebirgsketten, die es schützen. Der westliche Teil wird Rioja Alta genannt, dann kommt Rioja Alavesa, und dann der östliche Teil, bekannt als Rioja Baja. Wie gesagt, alles auf 100 Kilometern.

Diese Vielfalt bedingt den Weinbau. Jede Rebsorte findet ihren idealen Platz, um sich zu entfalten. Einige, wie die Garnacha Tinta, benötigen mehr Lichtstunden. Andere, wie der Tempranillo, gedeihen bei kühlen Nächten und langsamer Reifung.

Spanien ist das flächenmäßig größte Weinbauland der Welt ist auf der Überholspur. Die Lokomotive dieser Entwicklung ist die Tempranillo-Rebe, die den Weinen aus Rioja zu Weltgeltung verhalf.

Einige Rotweine der Rioja haben es in relativ wenigen Jahren geschafft z.T. Kultstatus zu erlangen (z.B. Castillo Ygay). Sie sind dabei regelrechte „Leuchtfeuer“ und der bekannteste und wichtigste Beitrag Spaniens zur Weinkultur.

Die Herkunftsbezeichnung Rioja ist abgeleitet ist von einem Nebenfluss des Rio Ebro, dem Rio Oja. Die DOC Rioja gilt als eine der besten und angesehensten Appellationen der Welt. Es umfasst die Regionen Navarra und das Baskenland. Mit 52.900 Hektar Weinbergsflächen ist die Rioja mehr als doppelt so groß wie die Pfalz. Sie stellt mit ca. 20.000 Winzern etwa ein Drittel aller spanischen Weinproduzenten und produziert jährlich im Durchschnitt 250 Millionen Liter Wein. Von den Bergen der Sierra de Cantabria, welche die Rioja Alavesa gegen das kühle Atlantikklima schützen, fallen die Weinberge in Richtung des Ebro-Beckens ab. Bilden ein Terroir, wo sich das atlantische Klima mit Lehm und kalkhaltigen Böden verbindet.

Die Haupt-Rebsorten, die hier angebaut werden, sind Tempranillo (90%) und Mazuela, Graciano und Garnacha (10%).

Neben den berühmten Rotweinen hat die Rioja auch in Weiß und Rosé einiges zu bieten. Gerade in den höheren Lagen der Rioja Alavesa und Rioja Alta entstehen nicht nur schöne feine Rote, sondern auch elegante Weiße und faszinierende Rosados.

Unser erstes Weingut des Tages ist eine kleine, aber feine Bodega namens Tritium. Ein Weingut, dass „nur“ über 7 Hektar Anbaufläche verfügt, dessen großes Kapital jedoch Reben in einem Alter von 90 bis 111 Jahren sind, die den großen Rodungsmaßnahmen der 60iger und 70iger Jahren zum Glück nicht zum Opfer gefallen waren. Betrieben wird es von 3 Freunden, die in den 80iger Jahren zusammenfanden, ein altes Familienweingut übernahmen und gewillt waren, diesen Schatz aus alten Reben zu bewahren.

Vor allem die Rotweine der Bodega, seine „Viñas Viejas“, haben mittlerweile eine große Fangemeinde.

Im Anbau sind nur traditionelle Rebsorten wie Tempranillo, Viura, Garnacha, Malvasía, Mazuelo und Graciano. Die Weine von Bodega Tritium sind eine Besonderheit auf dem regionalen Wein-Markt, auf dem sich nur noch wenige echte Terroir-Weine finden lassen, die den Namen verdienen

Nach der Mittagspause besuchen wir als echten Kontrapunkt den Neubau der supermodernen Bodega Campo Viejo von 2001, schön gelegen auf einem Plateau in der Nähe von Logroño.

Die Bodega war Gewinner des Jahres 2004 im Wettbewerb des internationalen Weintourismus in der Kategorie Architektur. Auf 45.000 Quadratmetern wird hier in ganz großen Stil Wein produziert. Im Barriquekeller lagen mehr als 70.000 Eichenfässer mit Wein, der nach seiner Abfüllung in mehr als 60 Länder exportiert wird.
Die Parzellen des Weingutes liegen auf einer Höhe von 360 bis 560 Metern über dem Meeresspiegel. Besonders ertragreiche Böden, die aus weißem Kalkgestein und Lehm bestehen, sowie viele Weinbergparzellen in den unterschiedlichsten Lagen, die Grundlage für die ausgefeilte Cuvés der Bodega. Die Iberische Halbinsel gilt als Heimat trockener und schwerer Rotweine und die Bodega Campo Viejo als einer der wichtigsten Vertreter des DOC Rioja.

Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Logrono. Um Ufer des Flusses Ebro gelegen war Logroño schon in historischen Zeiten ein Durchgangsort, insbesondere für die Pilger auf dem Jakobsweg. Durch die Altstadtgassen mit ihren mittelalterlichen Gebäuden und Palästen im Renaissance-Stil erreichen wir die historische Kathedrale Santa Maria de la Redonda. In den engen, mittelalterlichen Straßen der Altstadt von Logroño finden sich viele Tapas-Restaurants in Laufentfernung vom Hotel. Eine gute Möglichkeit Weine der Rioja zu genießen und leckere Tapas auszuprobieren.

Hotel 3* für 2 Nächte in Logrono. (Ü/F)

5. Tag

Heute führt uns ein Ausflug zu zwei sensationellen architektonischen Höhepunkten der „Wein-Bau-Kultur“.

Die spektakuläre Bodega Ysios von Stararchitekt Calatrava und die Bodega Marqués de Riscal von Stararchitekt Frank O´Gehry sind auf Grund Ihrer einzigartigen Architektur ein „Pilgerziel“ erster Güte für Menschen, die sich für zeitgenössische Kunst und Architektur begeistern lassen. Der Bau beider Bodegas bedeutete einen Meilenstein in der zeitgenössischen Architektur. Heute sind beide Weingüter landschaftsgestaltende Symbole für den Weinbau im Rioja, die man nicht mehr missen möchte.

Mit gewellten Titanblechen, die wie ein Riesenspielzeug in den Himmel wachsen, wirkt das mit angeschlossenem 5* Hotel der Bodega Marqués de Riscal wie ein gestrandetes Raumschiff einer außerirdischen Kultur.

Seit mehr als 150 Jahren prägt das Weingut die Weinregion Rioja Alavesa. Es ist eines der ältesten Bodegas dieser berühmten spanischen Appellation und steht für hohe Qualität, Tradition wie auch Moderne. Und nichts könnte das besser verkörpern als dieses ultramodern und avantgardistisch gestaltete Hotel des Weingutes. Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass es sich bei diesem Weingut um einen der spannendsten Orte der WEIN-Welt handelt. Ein Weinerlebnisse der ganz besonderen Art.

Manche Weinspezialisten und Weinkritiker sind der Ansicht, ohne Marqués de Riscal wäre die Rioja heute nicht das, was sie ist: eine der nobelsten Weinanbaugebiete der Welt. Und der Weinpapst Hugh Johnson attestierte Marqués de Riscal die »beste Bodega der Rioja Alavesa« zu sein. Seit ein paar Jahren regnet es gerade zu Auszeichnungen.

Anschließend besuchen wir das mittelalterliche Städtchen Laguardia. Der von einer Stadtmauer umgebene Ort mit seinem Ortskern aus verwinkelten Gassen, liegt malerisch auf einem Hügel. Die historische Kleinstadt fungierte lange als Grenzfestung und ist bekannt für ihre vielen Bodegas.

Laguardia ist ein absolutes „Muss“ für jeden Besucher der Rioja und des Weinanbaugebietes Rioja Alavesa. Wir besichtigen die Kirche Santa María de los Reyes und steigen hinauf auf den Stadtturm. Hier oben erlebt man die Weite des Ebro-Tals aus der Vogelperspektive. Weinberge soweit der Blick reicht…

Mit einer silbernen Wellenlinie aus Holz und Stahl steht ein weiteres futuristisches Weingut auf dem Tagesprogramm, die Bodega Ysios. Entworfen hat es der spanisch-schweizerische Star-Architekt Santiago Calatrava, der unter anderem auch das berühmte Oculus in New York entworfen hat.

Bei der Form der Bodega Ysios hat er sich, vor dem Hintergrund schroffer Berge, von der Natur inspirieren lassen und wollte ein Gebäude schaffen, das sich perfekt in diese einfügt.
Das Dach ist aus Holzbalken gefertigt, die auf den Seitenwänden ruhen und die wellenförmige Oberfläche als Motiv aufnehmen. Im Inneren der Bodega setzt sich die avantgardistische Gestaltung des Exterieurs fort.

Die Weinberge der Bodega liegen ausschließlich in der Rioja Alavesa und erstrecken sich zwischen den Ortschaften Laguardia und Elvillar, am Fuße des über 2000 m hohen Gebirgszuges Sierra de Cantabria. Zur Weinkellerei gehören 65 ha eigene Weinbauflächen, die überwiegend mit Tempranillo bestockt sind. Für die Holzfasslagerung stehen 2500 Barrique-Fässer (barrica bordelesa) zur Verfügung. Das Flaschenlager zur Nachreifung der Reservas fasst 1.000.000 Flaschen. Zahlen, die wie das gesamte Weingut, schon etwas Ehrfurcht erregen können.

6. Tag

Die Basken behaupten, die bessere Hälfte des Rioja-Gebietes läge auf baskischem Territorium. Haro ist die heimliche “Hauptstadt der Rioja” und das Herz des Weinregion Rioja Alta, in der einige der besten und teuersten Riojaweine produziert werden. Haro beherbergt über 20 Bodegas, die auf eine mehr als 100jährige Tradition zurückblicken. Viele der bekanntesten großen traditionsreichen Weinkellereien der Rioja haben eine Niederlassung und Vinothek im berühmten Bahnhofsviertel. Man kann sich leicht bei verschiedenen Weinproben einen eigenen Eindruck von der Qualität der Weine diese Region verschaffen.

Als letzte Höhepunke der Reise sind wir zu Gast in der Bodega Lopez de Heredia Viña Tondonia in Haro und der Bodega Vivanco in Briones.

Die Bodega Lopez de Heredia ist eines der außergewöhnlichsten und eines der kultigsten Weingüter Spaniens. Lopez de Heredia Viña Tondonia steht für großen traditionellen Rioja, wie man ihn kaum noch kennt. Ein zeitlos agierender Spitzenbetrieb, der 1877 zu den Gründerbetrieben der Rioja gehörte. Kaum ein Weingut der Welt setzt so konsequent den Einfluss der Zeit auf die Weinqualität ein.

Sein Spitzenwein 'Viña Tondonia Grand Reserva' reift 10 Meter unter der Erde in einem Labyrinth aus Kellergewölben (mit 12.900 Barrique-Fässern!) neun Jahre im Fass auf der Hefe. Anschließend darf der Wein nochmals über zehn und mehr Jahre auf der Flasche vollendete Finesse entwickeln, bevor er in den Handel kommt. Selbst der Basiswein der Bodega, die Crianza ‚Viña Cubillo’, reift 3 Jahre im Fass und 4 Jahre auf der Flasche, bevor er auf den Punkt genau trinkreif vermarktet wird. Welches Weingut der Welt setzt für seine gesamte Produktion so konsequent und gekonnt die Zeit für eine lange Fassreife ein wie Lopez de Heredia?

Bei Lopez de Heredia sucht man vergeblich nach Edelstahltanks, an deren Stelle tun hier über 100 Jahre alte, gewaltige Holzfuder ihren Dienst. Vergoren werden die typischen Rioja Sorten wie der Tempranillo, Garnacha Tinto oder Mazuelo Graciano vom ersten Tag an spontan auf wilden Hefen in großen alten Redwood-Gärtanks. Man betont, dass keinerlei önologische Zusätze, Filtrationen oder Schönungen zum Einsatz kommen. 

Durch diesen sehr traditionellen Ausbau der Weine entstehen Riojas der Spitzenklasse. Sie ähneln verblüffend feinsten Burgundern. Sie wirken zart und reif im Duft, fein und unaufdringlich präsent in den Gerbstoffen, kaum spürbar vom Holz der Fässer beeinflusst, säurebetont frisch und ungemein trinkfreudig am Gaumen. Bei guter Lagerung sind diese Weine auch Jahrzehnt(e) lagerfähig. Was für ein Unterschied zu vielen der schweren, holzbeladenen Weine, wie sie typisch für Spaniens Weinmoderne sind. Freuen wir uns auf eine sehr spannende Verkostung.!

Im Anschluss bringt uns der Bus nach Briones zur Bodega Vivanco. Welch ein Kontrast! Aus einer traditionellen Bodega des 20igsten Jahrhunderts wechseln wir wieder einmal zu einem sehr modernen und dynamischen Weingut der Neuzeit.

Dabei reicht die Geschichte dieses Weingutes bis ins Jahr 1915 zurück, als der Großvater der Familie, Pedro Vivanco Gonzales, die Entscheidung traf, seine Weine selber zu vertreiben. Zu seiner Zeit ein sehr mutiges Unterfangen. Er wurde zum Begründer der Dinastía Vivanco, die allen Erschütterungen des spanischen Weinmarktes zum Trotz, bis heute immer noch in Familienbesitz ist.

Die knapp 300 Hektar familieneigene Weinbergflächen befinden sich alle zwischen Briones und Haro. Die nährstoffreichen Lehm-Kalk-Böden sowie das milde Mikroklima sorgen für beste Anbaubedingungen der Rebstöcke.

Angebaut werden hauptsächlich die roten Rebsorten Tempranillo und Grenache, ergänzt durch Mazuelo und Graciano. Vor allem die ersten beiden Rebsorten finden in diesem Teil der Rioja exzellente Anbaubedingungen, was sich in der hohen Qualität der ausgebauten Vivancoweine widerspiegelt. Neben den erwähnten roten Rebsorten baut die Familie Vivanco auf Basis von Viura und Malvasia Weißweine an, bei denen vor allem die jung ausgebaute Cuvée beider Rebsorten jährlich namhafte Preise gewinnt.

Die Arbeit und Qualität des Weingutes wurde 2013 mit der höchsten Kritiker-Auszeichnungen Spaniens belohnt: Der Weinführer Guía de Vinos de Gourmets – in etwa vergleichbar mit dem Gault Millau in Deutschland – adelte das Weingut zum „Weingut des Jahres 2013“. Dabei wurden vor allem die dynamische Qualitätsentwicklung in sämtlichen Weinen der Vivancos hervorgehoben.

Nach einer Führung durch die beeindruckenden Kelleranlagen können wir uns im Rahmen eines Mittagessens selbst ein Bild von den angebotenen Weinen machen.

Nach dem Essen wartet noch ein weiterer Höhepunkt auf uns. Vor 30 Jahren hatte die Familie Vivanco die Idee ein Projekt zu realisieren, dass die Beziehung zwischen Mensch und Wein im Laufe von 8.000 Jahren Geschichte würdigt.

Aus diesem Traum wurde Realität. Es entstand das faszinierende „Vivanco-Museum für Weinkultur“. Ein Weinmuseum weit mehr als die üblichen Weinmuseen die man aus allen Weinbaugegenden kennt. Dieses Museum hat ganz andere Dimensionen und ein breit gefächertes Angebot. Auf 4.000 Quadratmetern und in sechs Sälen, wird hier fast jedes Thema, das in Verbindung zum Wein steht, abgehandelt. Selbst Werke von berühmten Malern wie Picasso und Miro zum Thema Wein haben hier neben antiken Skulpturen ihren Platz gefunden.

Nachmittags bringt uns dann der Bus nach Bilbao, der Hauptstadt des Baskenlandes.

Bilbao, die ehemalige Hochburg der Schwerindustrie, ist heute Nordspaniens Hauptstadt für Kunst und Kultur. Es gibt nur wenige moderne Metropolen, die sich so umfangreich neu erfunden haben wie Bilbao. Die Stadt erfuhr in den 90er Jahren einen radikalen Imagewechsel durch Großprojekte, die das Stadtbild modernisierten und „positiv“ auf den Kopf stellten. Bilbao ist seitdem nicht einfach nur eine Stadt, sondern ein Lebensgefühl! Fahrt zum Hotel. Nachmittag zur freien Verfügung.

Wie wäre es z.B. mit einem Spaziergang am Fluss Nervión entlang zur neuen Kunstmeile und zum Guggenheim Museum von Stararchitekt Frank Gehry.
Seit seiner Eröffnung 1997 wurde das futuristisch anmutende Museum zur Ikone der Stadt und hat einen wahren Besucherstrom nach Bilbao ausgelöst. Es gilt als eines der wichtigsten Beispiele avantgardistischer Architektur des 20. Jahrhunderts weltweit. Das Museum liegt in Fußentfernung zum Hotel und lässt, wenn man die Architektur der Bodega Marqués de Riscal gesehen hat, „eine gewisse Ähnlichkeit“ erkennen.

Hotel 4* (Ü/F).

7. Tag

Transfer zum Flughafen Bilbao und Rückflug.

Unser Tipp: Falls Sie noch mehr von Bilbao sehen möchten, empfehlen wir Ihnen die Reise um einen Tag zu verlängern. Es lohnt sich!

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