Menorca ist die nordöstlichste Insel der Balearen, einer zu Spanien gehörenden Inselgruppe im westlichen Mittelmeer und der Ort in Spanien, wo die Sonne deshalb am frühesten aufgeht.
Auf Katalanisch bedeutet der Name Menorca „die Kleinere“ – weshalb sie oft als kleine Schwester Mallorcas, der „Größeren“, bezeichnet wird. Im Gegensatz zu ihrer bekannteren großen Schwester ist die Insel Menorca immer noch eine beschauliche, stille Schönheit. Voller Ruhe mit herrlichen Stränden und sehr ursprünglicher Natur. Für Naturliebhaber und Wanderer ist die Baleareninsel mit seinem wunderschönen Binnenland ein ideales Reiseziel. Die gesamte Insel wurde zum Biosphärenreservat erklärt und knapp die Hälfte steht unter Naturschutz. Vor der Bebauung mit vielen großen Hotelanlagen wurde Menorca dadurch bewahrt und der Massentourismus hat bis heute keinen Einzug erhalten.
Ein Menorca Urlaub lohnt sich allein schon aufgrund der vielfältigen Flora und Fauna, wie den menorquinischen Pferden und den zahlreichen kulturellen und archäologischen Stätten.
Seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. besiedelt, hat Menorca unzählige Zivilisationen erlebt, die alle dazu beigetragen haben, eine einzigartige Kultur zu entwickeln.
Das zauberhafte Eiland ist bereits für Pauschalurlauber ein Reiseziel zum Verlieben. Menorca hat jedoch deutlich mehr zu bieten als nur Sonne, Strand und Meer.
Besonders interessant ist eine Reise in die prähistorische Vergangenheit der Insel. Zurück bis in die Epoche der Bronzezeit und dem Beginn der Eisenzeit. Aufgrund seines beeindruckenden und vielfältigen archäologischen Erbes könnte man Menorca als größtes europäisches Freilichtmuseum der Frühgeschichte bezeichnen. Auf nur 700 Quadratkilometern wurden etwa 1600 archäologische Ausgrabungsstätten katalogisiert.
Zu Beginn der Bronzezeit finden sich die ersten Hinweise auf menschliche Ansiedlungen. Dabei entwickelten die frühen Bewohner Menorcas ihre eigene sehr ausgeprägte Kultur. Ihre sichtbarsten Merkmale sind Bauten mit großen, aufrechtstehenden Steinblöcken, Megalithen, und bedeutende Überreste von Gemeinschaftsgräbern.
Anfang des zweiten Jahrtausends vor Christus, der sogenannten frühen talayotischen Periode, fanden, wohl unter dem Einfluss einer starken Bevölkerungszunahme, gravierende gesellschaftliche Veränderungen statt. In dieser Zeit, dem Übergang zwischen Bronzezeit und Eisenzeit, entstanden die ersten “Talayots”. Riesige Bauten in Form von Türmen, umgeben von deutlich größeren Siedlungen. Ein Teil der prähistorischen Stätten der Insel gehört seit 2023 unter dem Namen „Talayotisches Menorca“ zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einige der interessantesten Beispiele dieser frühen Inselkultur werden wir uns auf jeden Fall anschauen.
Auch den Freunden der Weinkultur hat Menorca einiges zu bieten. Man kann wohl annehmen, dass schon die Phönizier und Römer hier die ersten Weinreben pflanzten. Danach ist Weinbau erst wieder ab dem 12. Jhd. nachweisbar. Richtig in Schwung kam der Weinbau allerdingst erst, als die Briten im 19. Jhd. die Insel eroberten und zu einem wichtigen Stützpunkt für ihre Marine im Mittelmeerraum ausbauten. Dementsprechend stieg die Nachfrage nach Wein ganz erheblich.
Nachdem die Briten die Insel wieder verließen und Ende des 19. Jahrhunderts in Menorca auch noch die Reblausplage eingeschleppt wurde, führte dies zu einem totalen Einbruch in der Weinproduktion. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war die Weinproduktion vornehmlich nur noch in kleinen Mengen für den Eigenbedarf bestimmt. Erst in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann man den Weinanbau auf Menorca wiederzubeleben.
Im Jahr 2002 wurde mit dem Gütesiegel "Vi de la Terra Illa de Menorca" eine geschützte Herkunftsbezeichnung eingeführt, die die Qualität der Weine bescheinigt.
Das Klima der Insel ist besonders günstig für den Weinanbau. Die Böden sind überwiegend kalk- und kieselhaltig, welche die Reben gleichmäßig mit Feuchtigkeit versorgen. Angebaut werden die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Monastrell, Syrah, Merlot und Tempranillo für Rotwein und Moscatel, Parellada und Chardonnay für Weisswein. Die limitierten Flächen müssen traditionell als Weinlese per Hand erfolgen. Mit mehr als zehn renommierten Weingütern und mehreren bei wichtigen Wettbewerben preisgekrönten Weinen, kann man sagen, dass sich die Wiederbelebung des Weinbaus gelohnt hat. Davon werden wir uns bei einigen Besuchen mit Weinverkostung selbst überzeugen können.
Menorca ist durch ihre Insellage für seine regionaltypischen Speisen bekannt. Geprägt durch seine Landwirtschaft und das nahe Meer. Die menorquinische Küche ist eine einfache und herzhafte, zuweilen auch kalorienreiche, aber in jedem Fall schmackhafte Mittelmeerküche. Gegessen wird, was die Felder und das Mittelmeer hergeben. Alles bevorzugt zubereitet mit Knoblauch, Olivenöl und den aromatischen Kräutern der Insel, wie Thymian und Rosmarin. Wenn man auf der Insel weilt, sollte man unbedingt die Sobrasada, eine spanische Paprikawurst und den typischen menorquinischen Käse, Queso Mahón-Menorca, eine weitere Spezialität der Insel, probieren.