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Frankreich – Große Weinreise durch Nord- und Zentralfrankreich

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Der Wein hat die Menschen, die Kultur als auch die Landschaften Frankreichs ganz besonders geprägt. Bedingt durch regionaltypische Rebsorten, Anbau- und Ausbaumethoden entstanden dabei sehr unterschiedliche Weine. Die Wein-Kultur-Landschaften Frankreichs sind alle sehenswert, wobei jede Region ihren eigenen Charme und ihre besonderen Eigenschaften hat. Im Rahmen unserer Wein-Reise werden wir einige dieser Weinregionen erkunden. Auf unserer Reise sind uns „echte Begegnungen" mit den entsprechenden Weinproduzenten besonders wichtig, die wir in ihren Weingütern besuchen, um die entsprechenden Weine zu degustieren. Sei es ein mondänes Château oder ein kleiner Familienbetrieb, eines ist sicher. Dort wo Wein mit viel Liebe und Herzblut produziert wird, schmeckt er auch am besten. Auf einer erlebnisreichen Rundreise erkunden wir kulturelle Sehenswürdigkeiten und typische Weingüter der einzelnen Regionen. In einer knappen Woche bereisen wir dabei Burgund, Chablis, die Champagne, das Loiretal und das weniger bekannte, aber sehr interessante französische Jura. Eine genussvolle Art und Weise in relativ wenigen Tagen in noch wenig bekannten Weinregionen „reinzuschnuppern“ und seinen „Wein-Horizont“ im Kreise Gleichgesinnter zu erweitern.

Wir verkosten Burgunder in Burgund, Champagner in der Champagne, Chardonnays in Chardonnay und Chablis, Cabernet Francs in Chinon an der Loire, Sauvignon Blancs in Sancerre und den seltenen Vin Jaune – Gelber Wein“ im französischen Jura. Außer den spannenden Besuchen z.T. berühmter Chateaux und Domänen besuchen wir auch kulturhistorisch interessante Orte, Kathedralen und Städte. Dabei werden wir auch die Genusskultur nicht zu kurz kommen lassen. Genießen wo immer möglich die unterschiedlichen kulinarischen Spezialitäten der Region. Ganz einfach, aber genussvoll in einem netten Bistro, rustikal und authentisch in einem kleinen Restaurant am Wegesrand, lebensfroh in einer Brasserie oder aber gastronomisch elegant in einem gehobenen Restaurant. Praktisch jede Ecke Frankreichs steht für eine exzellente Küche, großartige Weine, Kultur und pure Genussmomente, die das Herz eines jeden Gourmets und Weinliebhabers höher schlagen lassen.

Bonne dégustation et Bon voyage!

Reiseinformationen

Frankreich – Große Weinreise durch Nord- und Zentralfrankreich
Frankreich
Wein-Erlebnis-Reisen
Reisetermine
25. August 2024 - 31. August 2024

Preis: 1580,- EUR ab / bis Neustadt
EZ-Zuschlag: + 280,- EUR
Saisonzuschlag*:
Teilnehmer: 20 - 30 Personen

Wird die Mindestteilnehmerzahl unterschritten berechnen wir nach Rücksprache eine zusätzliche Unkostenpauschale pro Teilnehmer.

Leistungen

Unterbringung in Hotels 3* je nach Verfügbarkeit und Angebot vor Ort.
Die Halbpension besteht z.T. aus F/A = Frühstück + Abendessen im Hotel bzw. F/M = Frühstück im Hotel + Mittagsessen (Plat du Jour / Tagesgericht mit 3 Gängen in traditionellen Restaurants auf dem Land oder Winzervesper im Weingut).
Komfortabler Fernreisebus ab Neustadt. Alle Besichtigungen mit Weinproben laut Programm, VAT-Reiseleitung.
Nicht eingeschlossen: Eintrittsgelder

Unser Tipp: Der Vorteil einer Weinreise mit dem Reisebus ist der große Kofferraum des Busses. Da kann Mann / Frau schon einige schöne Flaschen als flüssiges „Souvenir“ mit nach Hause bringen.

Hinweis: Die Auswahl der genannten Weingüter und Hotels kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. In diesem Falle bieten wir gleichwertige Alternativen. Wegen des jeweils sehr umfangreichen Tagesprogrammes und teilweise größerer Fahrstrecken beginnen wir unsere Tagestouren möglichst um 08:00 Uhr.

Reiseverlauf

1. Tag

Begrüßung durch Ihren VAT-Weinkultur-Reiseleiter. Abfahrt um 8 Uhr per Reisebus ab Neustadt nach Epernay in der Champagne.

Nach der Mittagspause unternehmen wir einen Abstecher in das malerische Dorf Hautvilliers, von wo epochale Entwicklungen für die Champagnerwelt ausgingen, und sie revolutionierten.

In der Abtei Hautvillers lebte und wirkte im 17. Jhd. ein gewisser Dom Pérignon (1638*–1715+), der als Kellermeister des Klosters und Weinkenner durch und durch, die Methode zur Herstellung des unnachahmlichen Schaumweins der Champagne perfektionierte und nebenbei die Herstellung von „weiß“ gekeltertem Wein erfand. Den „Blanc de Noir“, eine weitere Erfolgsgeschichte. Die Abtei wird deshalb oft als Geburtsort des Champagners bezeichnet. Vom einstigen Benediktiner-Kloster steht nur noch die im 17. Jahrhundert erneuerte Abteikirche Saint-Sulpice, in der heute noch eine schlichte Grabplatte an Dom Perignon erinnert. Auf ihr findet sich folgende Inschrift:

"Hier liegt Dom Perignon, 47 Jahre Kellermeister in diesem Kloster, für seine Dienste in unserer Gemeinschaft gebührt ihm großes Lob, er war Vorbild an Tugend und an seiner väterlichen Liebe für die Armen. Er starb in seinem 77. Jahr im Jahre 1715. Er ruhe in Frieden, Amen"

Ihren Beitrag zum Erfolg des Champagners leisteten auch eine Reihe deutschstämmiger Familien wie Roederer, Bollinger, Heidsieck, Krug oder Mumm, die vor allem aus den rheinischen Anbaugebieten in die Champagne kamen. Produzierte man 1785 erst 300.000 Flaschen, waren es 1910 schon 40 Millionen. Bis zum Jahre 2006 stieg die Produktion gar auf 300 Millionen Flaschen an und die Winzer der Champagne können die immer noch weiter wachsende Nachfrage mittlerweile kaum noch decken. Heute erzeugt nur ein kleiner Teil der Winzer in der Champagne selbst Champagner, die meisten verkaufen ihre Trauben an Negociants wie die großen Champagner-Häuser Gosset, Laurent Perrier oder Veuve Cliquot Ponsardin.

Epernay ist unbestritten die Hauptstadt des Champagners und berühmter Champagnerdynastien. Wir werden uns ein wenig die Füße vertreten und entlang der „Avenue de Champagne“ bummeln, um anschliessend eines der großen Champagnerhäuser zu besuchen. Der Untergrund der Stadt ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Einige Millionen Champagnerflaschen lagern in 120 km Weinkellerstollen unter der „Avenue de Champagne“, wo sie geschützt vor Licht und Wärme, sorgfältig aufbewahrt werden. Ein Besuch der großen Champagnerkeller inklusive einer Champagnerverkostung ist immer wieder sehr beeindruckend.

Wie z.B. ein Besuch der Keller des Champagnerhauses Mercier. Die Fahrt im kleinen Zug ist eine originelle und angenehme Art, einen Teil der 18 Kilometer langen Kellerei des Hauses Mercier, 30 Meter unter dem Kreideboden von Épernay, zu besichtigen – bevor es wieder an die Oberfläche geht und der Champagner verkostet werden kann. Auf der Besichtigungsfahrt wird auch vor einem riesigen Fuder Halt gemacht: Eugène Mercier ließ das größte Fass der Welt im 19. Jahrhundert bauen, um es zur Weltausstellung im Jahr 1889 in Paris zu präsentieren. Das Fass von Mercier erhielt den zweiten Preis... nach dem Eiffelturm!

Anschließend Fahrt ins Hotel in Epernay. (F/M)

2. Tag

Wir verlassen via Troyes die Champagne in Richtung Auxerre in Nordburgund. Kurz vor Auxerre legen wir einen Zwischenstopp bei der Abtei von Pontigny ein. Mönche, besonders die Zisterzienser, haben im Mittelalter einen großartigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Weinkultur geleistet. Dem wollen wir mit diesem Besuch unsere Reverenz erweisen. Die Mönche von Pontigny legten einen der ersten Weinberge der Region an, der die Grundlage für den berühmten Wein von Chablis bildete. Sie führten im Gebiet auch die Chardonnay-Rebe ein, die bis heute bedeutendste weiße Rebsorte von Chablis, und verankerten den Weinbau als zentralen Bestandteil ihrer Landwirtschaft.

Die im 12. Jahrhundert errichtete Abteikirche von Pontigny ist die weltweit längste Zisterzienserkirche. Pontigny repräsentiert den strengen Stil der Zisterzienser. Die Kirche ist außen wie innen vollkommen weiß wie die Mönchsgewänder des Ordens. Ihr mittelalterliches Kirchenschiff weist mit einer Länge von 108 Metern und einer Fläche von 4.000 m² beeindruckende Maße auf. Die großartigen Proportionen, die Harmonie und Schlichtheit des Inneren und die Ruhe, die der Kirchenraum ausstrahlt, tragen dazu bei, dass die "zweite Tochter von Cîteaux" eine Stätte des Welt-Kulturerbes ist, die man nicht verpassen sollte.

Fahrt nach Chablis. Etwas isoliert im Nord-Westen des Burgunds liegen die Appellationen von Chablis. Einige der besten Winzer der Welt produzieren hier Weißweine, die zu den Besten der Weinwelt zählen. Schlanke, stahlige Tropfen mit betonter Säure. Chablis gilt heute weltweit als Inbegriff des anspruchsvollen, hochwertigen und von französischem „Savoire Vivre“ durchdrungenen trockenen Weißweines.

Der echte Chablis kommt aus den Weinbergen um die Kleinstadt Chablis und weiteren 19 Dörfern im näheren Umkreis des Département Yvonne. Der Wein wird ausschließlich aus der Rebsorte Chardonnay gekeltert. Die Reben wachsen auf Hängen aus Kimmeridge-Kalkstein und Mergel, die hier den Südrand des Pariser Beckens bilden. Dieses geologische Geschenk der Natur ist verantwortlich für den charakteristischen mineralischen Geschmack nach Feuerstein und Flusskieseln, die große Chablis auszeichnen. Denn großes Terroir (bzw. Climat wie man in Chablis sagt) und spezielle Mikroklimata drücken hier dem Wein seinen Stempel auf. Stärker als die verwendete Rebsorte.

In Chablis gibt es vier Appellationen, die sich in Grand Cru, Premier Cru, Chablis und Petit Chablis aufteilen. Allerdings macht nicht jeder Chablis seinem Namen Ehre. Dazu trug besonders eine extreme Ausweitung der Rebflächen bei. Von einstigen 500 Hektar Reben in den 50iger Jahren ist die Ertragsfläche von Chablis und seiner Nachbargemeinden regelrecht explodiert. Gegenwärtig sind 5000 Hektar mit Reben bestockt.

Heute Nachmittag sind wir zu Gast in der Domaine William Fèvre. Eine der absoluten Spitzenbetriebe im Weinort Chablis. Das Weingut William Fèvre bewirtschaftet einige der besten Lagen. Darunter auch Les Clos, die historische Wiege dieses vermutlich größten Weissweins der Welt. Ein Toperzeuger höchster Qualität mit 15 Hektar Grand Cru und 15 Hektar Premier Cru. Alle Weine werden spontan vergoren, alle Weinberge werden nach strengen Vorgaben BIO-Logisch bearbeitet.

Fahrt zum Hotel in Auxerre. Check-In für 1 Nacht im Hotel. Anschließend kleiner Bummel durch die Stadt. Eine schöne Gelegenheit den Ort zu erkunden und sich nach der langen Fahrt etwas die Füße zu vertreten. (F/M

3. Tag

Heute verlassen wir Burgund und fahren an den Oberlauf der Loire. Unterwegs besichtigen wir die Burg Guédelon. Es handelt sich bei Guédelon um eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art, denn „die Burg befindet sich noch im Bau!“

Mitten in der Natur, an einem Ort, wo sämtliche zum Bauen notwendigen Materialien wie Holz, Erde, Sand und Ton zur Verfügung stehen, bauen seit 1997 in einem Projekt Experimenteller Archäologie Steinbrecher, Maurer, Holzfäller, Zimmerleute, Schmiede, Ziegelmacher und Seiler Tag für Tag eine Ritterburg. Mit Baumethoden des Mittelalters. So, wie es unsere Vorfahren vor vielen hundert Jahren nicht anders gemacht hätten. Und dabei darf man den Arbeitern im Rahmen einer Führung über die Schulter schauen. Die mächtigen Burgtürme, Vorratsräume, Gästegemächer - jeden Tag wächst und verändert sich die Burg und geht ihrer Fertigstellung entgegen.

Nach diesem Ausflug ins Mittelalter fahren wir weiter ins Tal der Loire. Die Loire ist Frankreichs längster Fluss und hat aufgrund des besonderen Klimas schon die Römer und später die Mönche in den Klöstern zum Weinbau animiert. So kann Weinbau über rund 2.000 Jahre nachgewiesen werden. An rund 400 der insgesamt rund 1.000 Flusskilometer werden 70.000 Hektar Wein angebaut. Einige der Appellationen zählen zu den berühmtesten in ganz Frankreich. Dazu gehören Sancerre und Pouilly-Fumé am Oberlauf des Flusses mit ihren Sauvignon Blancs. Dazu gehören ebenso die Touraine, Vouvray, Saumur, Chinon und Anjou im mittleren Teil. Sie erstrecken sich rund um die von Schlössern gesäumten pittoresken Städte Blois, Tours und Angers, wo vor allem Chenin Blanc und der rote Cabernet Franc wachsen.

In Sancerre und Pouilly-Fumé erreichen wir zwei der berühmtesten Appellationen Frankreichs. Die nach den gleichnamigen Orten benannte Appellationen umfassen heute etwa 2.570 Hektar und 1000 Hektar, auf denen zu 80 Prozent die Rebsorte Sauvignon Blanc und zu 20 Prozent die Rebsorte Pinot Noir kultiviert werden.

Der Sauvignon Blanc, der als Cépage Noble, zu den edlen Rebsorten der Welt gezählt wird, liefert in diesem Gebiet geradezu den Archetyp des französischen, fruchtbetonten und meist jung zu trinkenden Sauvignons. Er wirkt auf Grund der klimatischen und geologischen Bedingungen in seinem gesamten Aromenspektrum eher kühl und grün und hat einen völlig anderen Charakter als der Neue-Welt-Stil, wie er vor allem durch den neuseeländischen Anbau seit dem Ende der Achtziger geprägt wird. Die Komplexität und das Reifevermögen der französischen Sauvignon Blancs ist weltweit fast unerreicht. Winzer auf der ganzen Welt orientieren sich an dieser Stilistik und versuchen, derartig fruchtig-reife und langlebige Weißweine aus dieser Rebsorte zu erzeugen.

In den Weingärten rund um Sancerre, Pouilly-Fumé und weiterer Nachbarweinorte wechseln sich drei unterschiedliche Bodenformationen bzw. Terroirs ab. Sie prägen deutlich den Charakter der Weine, vor allem, wenn sie nach Einzellagen ausgebaut werden.
Unter Weinkennern besteht fast Einstimmigkeit, dass die besten Weine aus der Weißweinrebe Sauvignon Blanc ohne jeden Zweifel aus Sancerre und dem am Fluss gegenüber liegendem Pouilly Fumé kommen. Nur dieses Terroir aus Kalkstein und Feuerstein, aus Schiefer und Sand, zivilisiert den Sauvignon von der Loire von den überquellenden Stachelbeer- und Gemüsenoten der Übersee-Sauvignons hin zur großartigen Harmonie französischer Sauvignons mit mineralischem, salzigen Tiefgang und der so typischen Feuersteinnote.

In Tracy-sur-Loire in der Appellation Pouilly-Fumé sind wir zu Gast auf Château de Tracy. Das Château kann auf eine 600 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Das Weingut überblickt 32 ha Weinberge zwischen dem Hügel von Tracy und dem Plateau von Champ de Cris, die nur mit Sauvignon Blanc bepflanzt sind. Die Böden bestehen aus Feuerstein, Ton, Kiesel und versteinerten Austern.
Um die Charakteristik der Terroirs zu erhalten, werden die Weine je nach Parzelle vinifiziert. Am Ende des Prozesses werden die Weine der einzelnen Parzellen verschnitten um eine größere Aromenvielfalt zu erhalten.

Château de Tracy werden die Trauben jeweils in zwei Durchgängen geerntet, wobei zuerst die Frucht und bei der zweiten Lese die Reife eingebracht wird. Die Familie des Grafen Comte d’Estutt d’Assay, dessen jüngste Tochter Juliette heute das Weingut führt, erzeugt dadurch elegante, kräftige und fruchtige Sauvignon Blanc, goldgelb im Glas mit leichtem grünem Schimmer. In der Nase offen, frisch, mit Noten von Zitrusfrüchten, Stachelbeere und einem Hauch von Estragon und Holunder. Sehr feine Frische am Gaumen, unterlegt mit kühler, leicht rauchiger Mineralität!

Als Teil unserer Weinprobe kombinieren wir Käse & Wein. Einfach großartig!

Mittagspause im hoch über der Loire gelegenen berühmten Weinort Sancerre.

Vom Tal der Loire ins Tal der Loire, die hier einen großen Bogen nach Norden macht um ab Orleans dann nach Westen abzubiegen. Wir kürzen quer durch diesen Bogen ab und gelangen am frühen Abend nach Amboise. Die kleine Stadt hat noch durch ihren gut erhaltenen Kern aus mittelalterlichem Fachwerk sehr viel Charme.

Fahrt ins Hotel 4* und CheckIn. Gelegenheit zum Stadtbummel und Abendessen in einem netten Restaurant. (F/M)

4. Tag

Fahrt nach Chenonceau und Besichtigung des Bilderbuch-Schlosses Chenonceau. Die Die Ansammlung von Schlössern und Burgen, die man im Tal der Loire und ihren Nebentälern bewundern kann, ist einmalig auf der Welt. Hier sind seit dem frühen Mittelalter auf engstem Raum praktisch alle Epochen der europäischen Kunstgeschichte vertreten. In der Renaissance auf den Fundamenten der Burgen und Festungen erbaut, die die Franzosen im Hundertjährigen Krieg als Bollwerke gegen die Engländer errichtet hatten, avancierten die Loire-Schlösser bald zu bedeutenden Adelsresidenzen. Im 15. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren sie sogar das Zentrum der französischen Politik.

Um alle berühmten Schlösser zu besuchen, bräuchte man fast eine Woche. Wir haben uns für Chenonceau entschieden, ein echtes Kleinod unter den Schlössern der Loire.

Der Charakter des Schlosses ist von bestechender Schönheit und Harmonie. Während das Hauptgebäude des Schlosses von Chenonceau von Wasser umgeben am Ufer des Loire-Nebenflusses Cher steht, spannt sich eine mehrbogige Brücke mit dreistöckiger Galerie als Aufbau quer über den Fluss. Die Galerie ließ Katharina von Medici nach dem Tod ihres Mannes Heinrich II. nachträglich errichten. Im 16. Jahrhundert wurden hier rauschende Feste gefeiert, zu denen die Loireweine bestimmt einen wichtigen Beitrag leisteten.

2000 erklärte die UNESCO das Loire-Tal mit seinen Schlössern zum Weltkulturerbe. Hier gehen Wein-Kultur und Bau-Kultur in Gestalt von Schlössern und historischen Städten eine faszinierende Symbiose ein, welche das einzigartige Flair der Wein-Region Loire ausmachen.

Oberhalb von Chinon befindet sich auf einem Felsvorsprung die eindrucksvolle Ruine von Château Chinon, wo im Jahre 1429 Jeanne d’Arc (1412–1431) das erste Mal mit König Karl VII. (1422-1461) zusammentraf.

Unterhalb von Tours dominiert im Gegensatz zum Oberlauf der Rotwein und speziell die Sorte Cabernet Franc zusehends die Weinlagen. Am linken Flussufer der Loire liegt die Appellation Chinon AOP, die etwa 2300 Hekta Rebland umfasst. Sie ist nach der gleichnamigen mittelalterlichen Stadt Chinon benannt, wo wir im Rahmen unserer Mittagspause ein wenig im Ort bummeln können.

Die Weinberge der Appellation Chinon sind zumeist terrassenförmig an den Ufern der Loire und der Vienne gelegen. Es werden sowohl Rotweine, Weißweine als auch Roséweine erzeugt. Der Rotwein aus Chinon wird hauptsächlich aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon (maximal 10%) gekeltert.
Die hier erzeugten Weine gelten bei Kennern als wahre Schätze. Unweit von Chinon wurde der französische Schriftsteller und Humanist François Rabelais geboren, der in seinen Werken so häufig den bon vin breton gepriesen hat, für den Chinon auch heute noch berühmt ist. Dieser Wein wird aus der Breton erzeugt, wie hier der Cabernet Franc heißt, und ist bon et frais wie zu Zeiten des großen Schriftstellers. Der beste rote Chinon ist ein überaus köstlicher, charaktervoller und tanninreicher Wein, den man in Frankreich gerne als Intellektuellenwein bezeichnet. Er kann jung getrunken werden, eignet sich jedoch je nach Erzeuger und Jahrgang auch hervorragend für eine längere Lagerung. 

Nach der Mittagspause geht es weiter nach Château de Coulaine. Auf Château de Coulaine empfängt uns mit etwas Glück Hausherr Jean de Bonnaventura zu einer Weinprobe.

Anschließend Rückfahrt nach Amboise und Besichtigung der Burg von Amboise. Eine mächtige Schlossanlage auf einem Plateau über der Loire, dessen gute Verteidigungslage schon in früheren Zeiten Gallier, Römer und Goten zu schätzen wussten, die hier ihre ersten Wehrbauten errichteten. Unter König Karl VIII, der hier auch geboren wurde, wurde Amboise die Hauptresidenz des mittelalterlichen Frankreichs. Er ließ das Schloss in großem und repräsentativem Stil ausbauen. 1516 bis 1519 verbrachte hier das Universalgenie Leonardo da Vinci seinen Lebensabend bei seinem Freund und Förderer Karl VIII. Er bewohnte ein Herrenhaus (Clos Lucé), schön gelegen im Schlosspark. Hier liegt er auch in einer reich verzierten Grabkapelle begraben. Abendessen in einem netten Restaurant. (F/M)

5. Tag

Wir verlassen die Loire und erreichen Vézelay. Der malerische Ort hat historische Bedeutung wegen seiner eindrucksvollen Klosteranlage mitten im Ort. Eine im 9. Jahrhundert durch Girard de Roussillon zunächst am Fuße einer Hügelkuppe des Granitmassivs Morvan gegründete Benediktinerabtei entwickelte sich schnell zu einer Wallfahrtshochburg im Mittelalter und Etappe auf dem Jakobsweg. Das Städtchen Vézelay und seiner berühmten, seit 1979 als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragenen Wallfahrtskirche Sainte Marie-Madelaine ist mehr als sehenswert.

Mittagspause in einem Restaurant vor Ort. Kurze Gelegenheit den kleinen Ort und die berühmte Basilika zu besichtigen.

Wir verlassen die Loire und erreichen in Burgund einen der ganz großen Namen der Weinwelt – Beaune, die Weinhauptstadt Burgunds. Nach Ankunft im Hotel erkunden wir zu Fuß die berühmte Weinstadt. Mit dem spätgotischen Hôtel-Dieu und seinen bunt glasierten Dächern findet sich hier eines der berühmtesten Wahrzeichen Burgunds. Anschließend besteht die Möglichkeit sich in einer der vielen Weinstuben und Restaurants einige der berühmten Weine der Côte d´Or und Côte de Nuit zu verkosten. (F/M)

6. Tag

Es geht weiter durch das hübsche Hügelland des Mâconnais zum kleinen Weindorf Chardonnay. Der Ort, der als Namensgeber einer der weltweit am meisten verbreiteten Rebsorte und deren Weine gilt, steht heute weit im Schatten seines großen Namens. Die berühmtesten Orte für französische Spitzen-Chardonnays liegen in Chablis und an der Côte de Beaune – es sind Meursault, Puligny-Montrachet, Chassagne-Montrachet und Corton-Charlemagne. Beim jährlich ausgetragenen weltweiten Wettbewerb „Chardonnay du Monde“ stehen an der Spitze der höchstbewerteten Vertreter oft ein tschechischer Wein, ein Südafrikaner, ein Slowene, ein Spanier, ein Kanadier, ein Chinese, ein Australier, ein Schweizer – und natürlich mehrere Franzosen.
Der Kosmopolit Chardonnay zeigt weltweit, was er kann. Er ist als Multitalent in jedem Weinbauland zu Hause. Nur in seiner wahren Heimat schafft er es nicht immer entsprechend seinem großen Namen zu glänzen

Die Weine der Region werden hauptsächlich von Winzern der umliegenden Gemeinden Bissy-la-Mâconnaise, Burgy, Chardonnay, Cruzille, Grevilly, Lugny, Montbellet, Péronne et Saint-Gengoux-de-Scissé genossenschaftlich ausgebaut und zu günstigen Preisen vertrieben.
Sitz der Genossenschaft ist die Cave de Lugny in Chardonnay, die aus einer Fusion der Winzergenossenschaften von „Chardonnay und Lugny“ entstanden ist. Produziert werden Weine der Klassen Mâcon AOC für einfache Weine und Mâcon villages für die etwas Anspruchsvolleren, wobei die Güteklasse Mâcon villages ausschließlich für Weißweine vergeben wird. Sehr beliebt sind auch die Crémants de Bourgogne, die hier produziert werden. Eine Weinverkostung vermittelt uns einen sympathischen Eindruck vom Herz der Chardonnay-Welt.

Anschließend fahren wir weiter zu den immer noch beeindruckenden Ruinen des Kloster Cluny.Cluny war das geistige Zentrum der mittelalterlichen Christenheit und Ausgangspunkt bedeutender Klosterreformen.
Als Stammhaus des größten mittelalterlichen Ordens des Abendlandes, der Benediktiner, lebten hier zu seiner Blütezeit bis zu 400 Mönche. Heute lassen sich in Cluny lediglich noch zehn Prozent der ursprünglich größten christlichen Kirche entdecken, die im 18. Jahrhundert der Französischen Revolution zum Opfer fiel.

Besichtigung der „Mayor Eclesias" des Klosters Cluny, der Ruine der größten mittelalterlichen Kathedrale und Höhepunkt der romanischen Sakralarchitektur. Zu Ihrer Zeit ein gewaltiges Bauwerk mit einer Länge von 187 Metern, dass bis zum Bau des Petersdoms in Rom die längste Kirche bleiben sollte. Wo Mönche Weinbau betrieben, ließen sich die Früchte ihrer Arbeit stets sehen bzw. gut trinken. Das war und ist immer noch so. Speziell den weinseligen Dominikanern und später auch den Zisterziensern hat die Weinwelt viel zu verdanken.

Mittagessen bzw. wahlweise Möglichkeit zur intensiven Besichtigung des Klosters.

Wir verlassen das Maconais und erreichen Château Chalon im Weinbaugebiet des französischen Jura, das sich parallel zur Côte d´Or über einen schmalen Streifen von ca. 5 km Breite über die kalk- und mergelhaltigen Hänge des Jurawestrandes und der Saône hinzieht.
Es ist ein kleines, feines und wenig bekanntes Anbaugebiet mit etwa 1500 Hektar Rebfläche. Eine Spezialität des Jura ist der Vin de paille (Strohwein). Die dazu verwendeten Trauben der Sorten Poulsard, Chardonnay und Savagnin werden während mehrerer Monate zum Trocknen in Fruchtkisten auf ein Strohbett gelegt oder in kalttrockenen Dachspeichern aufgehängt. Durch diese „Spezialbehandlung" erhält man sehr zuckerhaltige Trauben. Nach dem Keltern wird der Wein 2-3 Jahre in Eichenfässern gelagert. 100 kg Trauben ergeben ca. 18 l Traubensaft bzw. einen Wein, der über 50 Jahre lagerfähig bleibt. Ein süffiger und voller Wein, der zum Aperitiv gereicht werden kann, zu Gänseleber und Desserts.

Weinprobe in Château Chalon, einem Weinort mit eigener Appellation Controllée, der sich ganz der Produktion des berühmten und sehr seltenen „Vin Jaune“ (gelber Wein)" verschrieben hat. Einem schweren, bernsteinfarbenen Weißwein, der vom Geschmack her an spanische Sherrys erinnert und der „typischste Wein" des Jura ist. Château Chalon gilt auch als Wiege dieses Weins. Die Rebsorte Savagnin (eine Verwandte des Traminer), ist die einzige für den sehr spezifischen Weißwein namens Vin Jaune zugelassene Sorte im ganzen Weinbaugebiet Jura.
Der Wein muss ein natürliches Mostgewicht von umgerechnet mindestens 12 % vol. Alkohol aufweisen und nach einer langsamen Vergärung mindestens 6 Jahre (ohne aufzufüllen) in Eichenholzfässern unter einer Florhefeschicht reifen. Ein guter Jahrgang kann sich über 100 Jahre halten! Der Vin Jaune wird in einer typischen Flasche, genannt „Clavelin“, abgefüllt, die mit 62 cl in den Handel kommt.

Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel in Arbois. Mit einem schönen Abschiedsessen neigt sich unsere Reise so langsam dem Ende zu. (F/A)

7. Tag

In Arbois wurde aus wissenschaftlicher Sicht Weingeschichte geschrieben. Louis Pasteur, der berühmteste Sohn von Arbois, war einer der größten Wissenschaftler seiner Zeit. Er war Chemiker, Physiker, Biochemiker und Wegbereit der medizinischen Mikrobiologie, der bahnbrechende Beiträge zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch erste Impfungen leistete.

Er erkannte als erster, dass Mikroorganismen bei Fäulnis und Gärung mitwirken und revolutionierte mit seinen bahnbrechenden wissenschaftlichen Untersuchungen und Erkenntnissen über die alkoholische Gärung und der Haltbarmachung von „Wein, Essig, Bier und sonstiger Lebensmittel (Pasteurisierung!)" die Lebensmittelindustrie des 19. Jahrhunderts. In seiner Studie über die „Krankheiten des Weines“ (1863), bewies Pasteur, dass der allgegenwärtige Essigpilz die Essigsäure erzeugt und damit die Entstehung und Erhaltung des Weines beeinflusst. Seine Erkenntnisse wurden damit zum Grundstein für die Oenologie, der Wissenschaft des Weins. Bei den Winzern von Arbois galt er, was den Wein betraf, als Zauberkünstler. Traten Probleme im Weinkeller auf, wandte man sich stets vertrauensvoll an ihn.

Ein Spaziergang durch den Ort führt zurück in die Lebens- und Arbeitswelt des großen Wissenschaftlers, der sich um den Weinbau und die Menschheit so verdient gemacht hat. Am Ortrand von Arbois liegt der Weinberg „Vigne de Pasteur" indem der große Gelehrte 1878 seine Experimente über die „Gärung der Weintrauben" in einem kleinen Weinberghäuschen durchführte und dabei die Hefen als Erreger der Gärung nachwies.

Anschließend sind wir zur Weinprobe im Mittelalterlichen Weinkeller mit seinen sehenswerten Kreuzgewölben auf der Domaine La Cave de la Reine Jeanne. Rückfahrt nach Neustadt (F)

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