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Frankreich – Loire, herrschaftliche Schlösser und herrliche Weine an der längsten Weinstrasse Frankreichs

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Die Loire ist ein schöner und geschichtsträchtiger Fluss mit Schlössern, Burgen, Weinbergen und einem milden Klima. Hier ließ es sich schon immer sehr gut leben. Über die Jahrhunderte hinweg nutzte der französische Adel die Region als Sommerdomizil. Vor allem in der Renaissance entstanden mehr als 300 prachtvolle Schlösser, die noch heute an die vergangenen Zeiten erinnern.

An der Loire treffen Natur und Lebenskunst aufs Schönste aufeinander. In den Schlössern an der Loire und ihren Nebenflüssen schrieben Könige, Dichter und Mätressen einst Geschichte.

Bedingt durch das ausgeglichene Flussklima gehört das Loiretal und seine Nebenflüsse zu den bevorzugten Weinanbaugebieten Europas. Das erkannten schon die Römer und später die Mönche, welche ihr Ufer zum Weinbau nutzen. Im 12. Jahrhundert legten Zisterzienser einen der berühmtesten Weinberge der Welt an - den Coulee de Serrant im Anbaugebiet Savennières im Anjou. Der Weinberg hat bis heute eine eigene Appellation und gehört zu den ersten Weinbergen weltweit, die biodynamisch bewirtschaftet wurden. Überhaupt stellt die Loire in Frankreich die Hochburg für biologischen und biodynamischen Weinbau dar. Nirgendwo sonst in Frankreich findet sich eine so hohe Dichte von Weingütern, die sich einem natur- und umweltfreundlichen Weinbau verschrieben haben.

Mit mehr als 55 000 Hektar an Weinbergen und einer fast 400 Kilometer langen „natürlichen“ Weinstraße schlängelt sich die Loire durch das längste und nach Bordeaux und der Rhone drittgrößtem Weinbaugebiet Frankreichs. Aufgrund seiner Ausdehnung bietet das Loiretal eine ungemeine Vielfalt von Landschaften und Terroirs mit einer genauso großen Vielfalt an Rebsorten.

Einige der Appellationen zählen zu den berühmtesten in ganz Frankreich. Dazu gehören Sancerre und Pouilly-Fumé am Oberlauf des Flusses mit ihren Sauvignon Blancs. Dazu gehören ebenso die Touraine, Vouvray, Saumur, Chinon und Anjou im mittleren Teil. Sie erstrecken sich rund um die von Schlössern gesäumten pittoresken Städte Blois, Tours und Angers, wo vor allem Chenin Blanc und der rote Cabernet Franc wachsen. Dann wäre da noch die Melon de Bourgogne, weitaus bekannter unter dem Namen Muscadet. Diese Rebsorte dominiert die Weinberge im Unterlauf der Loire.

Von Ost nach West bis an die Küste bei Nantes finden sich entlang der Loire unzählige interessante Appellationen mit einem reichen Spektrum an Weinen und Cremants. Neben Cabernet Franc findet man an der Loire auch ein wenig Gamay, Malbec (meist Cot genannt) sowie die beiden seltenen Loire-Rebsorten Grolleau und Pineau d'Aunis.

Unter den Regionalsorten ist vor allem der Chenin Blanc zu erwähnen. Die weiße Rebsorte wird vor allem in Vouvray, Montlouis, Saumur und Anjou angebaut. Eine Rebsorte mit vielen Facetten. An der Loire wird sie sowohl trocken, halbtrocken, süß, sowie als Trockenbeerenauslese vinifiziert. Die Cremant dieser Rebsorte haben in Frankreich einen sehr guten Ruf.

Im Loiretal sind Wein und Schlösser untrennbar miteinander verbunden. So führte Franz I. mit dem Bau des Schlosses von Chambord eine Rebsorte aus Burgund ein: den „Romorantin“. 500 Jahre später kultiviert man die Rebe noch immer in Chambord. Auch in Azay-le-Rideau stehen Schloss und Wein dicht nebeneinander: Hier verkostet man den „Touraine-Azay-le-Rideau“, der sich in einen frischen Weißwein mit Noten von Zitrusfrüchten und einen hell schimmernden Rosé-Wein abstuft.

Auch Schlösser wie Amboise, Rivau, Brézé oder Brissac erzeugen eigene Weine.

Von der Atlantikküste bei Nantes über die Schlösser und Weinberge des Loiretals bis nach Sancerre bietet das Loiretal eine Vielfalt an sehr abwechslungsreichen Landschaften, romantischen Dörfern, Burgen und Schlössern, wunderbaren Weinen und eine großartige Küche zum Genießen.

Reiseinformationen

Frankreich – Loire, herrschaftliche Schlösser und herrliche Weine an der längsten Weinstrasse Frankreichs
Frankreich
Wein-Studien-Reisen
Reisetermine
28. Juli 2024 - 03. August 2024

Preis: 1580.- EUR ab/bis Tours ab 11 Teilnehmern
1690,- EUR ab/bis Tours ab 7-10 Teilnehmern
EZ-Zuschlag: 340,- EUR
Saisonzuschlag*:
Teilnehmer: 11-20 Personen

Wird die Mindestteilnehmerzahl unterschritten berechnen wir nach Rücksprache eine zusätzliche Unkostenpauschale pro Teilnehmer.

Leistungen

Unterbringung in Hotels 3* je nach Verfügbarkeit und Angebot vor Ort.
Die Halbpension besteht z. T. aus F/A = Frühstück + Abendessen im Hotel bzw. F/M = Frühstück im Hotel + Mittagsessen (Plat du Jour / Tagesgericht mit 3 Gängen in traditionellen Restaurants auf dem Land oder Winzervesper im Weingut).
Komfortabler Begleitbus ab Tours.
Alle Besichtigungen mit Weinproben laut Programm.
VAT-Reiseleitung durch VDP-WeinKulturExperte und Kultur & Weinbotschafter Rudolf Hoffmann.
Nicht eingeschlossen: Eintrittsgelder

Die Auswahl der genannten Weingüter und Hotels kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. In diesem Falle bieten wir gleichwertige Alternativen.
Wegen des jeweils sehr umfangreichen Tagesprogrammes und teilweise größerer Fahrstrecken beginnen wir unsere Tagestouren möglichst um 08:00 Uhr.
Wir bitten, um Programmverzögerungen zu vermeiden, sich an die vorgegebenen Abfahrtszeiten zu halten.

Reiseverlauf

1. Tag

Individuelle Anreise nach Tours, der heimlichen Weinhauptstadt der Loire und zentraler Ausgangspunkt unserer Weinreise.

Wir empfehlen die Anreise mit dem Super-Schnellzug TGV von Straßburg (14H00-18H00) oder via Paris zum TGV-Bahnhof TOURS-Saint-Pierre des-Corps.

Begrüßung durch Ihren VAT-Weinkultur-Reiseleiter an der Rezeption unseres Standort-Hotels.
Kleiner Spaziergang in die Stadt zum ersten gemeinsamen Abendessen. (Ü)

2. Tag

Château Chambord – Blois
Besichtigung des Bilderbuch-Schlosses Chambord. Die Ansammlung von Schlössern und Burgen, die man im Tal der Loire und ihren Nebentälern bewundern kann, ist einmalig auf der Welt. Hier sind seit dem frühen Mittelalter auf engstem Raum praktisch alle Epochen der europäischen Kunstgeschichte vertreten. In der Renaissance auf den Fundamenten der Burgen und Festungen erbaut, die die Franzosen im Hundertjährigen Krieg als Bollwerke gegen die Engländer errichtet hatten, avancierten die Loire-Schlösser bald zu bedeutenden Adelsresidenzen.
Um alle berühmten Schlösser zu besuchen, bräuchte man fast eine Woche. Wir haben uns für eine Besichtigung von Chambord entschieden, ein echtes Juwel unter den Schlössern der Loire.
Schloss Chambord ist nicht nur ein Schloss, sondern vielmehr ein Kunstwerk mitten im Herzen des Loiretals. Das Bauwerk weist eine wunderschöne Mischung aus französischer Renaissance-Architektur und traditionell mittelalterlichem Baustil auf.

Anschließend werden wir Weine der „Domaine Chambord“ verkosten. Weniger als einen Kilometer entfernt und in Sichtweite des Schlosses liegt „Ormetrou“, ein historischer Clos (ummauerter Weinberg) von 14 Ha, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts bewirtschaftet wurde.

Im Jahr 2015 traf die Domaine national de Chambord im Rahmen ihres Auftrags zur Erhaltung des Kulturerbes und im Sinne der ökologischen Verantwortung die Entscheidung, dort wieder Wein zu produzieren. Wein, der z.T. aus ungepfropften, vor der Reblauskatastrophe gepflanzten Reben stammt.
Weiterhin wird Orbois, die traditionelle Rebsorte des Blésois, die auch von Franz I. geschätzt wurde, als Ergänzung zu Gamay und Sauvignon angepflanzt. Auf diesem vierzehn Hektar großen Clos sollen schließlich 60.000 Flaschen in ökologisch zertifizierter biologischer Landwirtschaft ausgebaut werden.

Am Nachmittag besuchen wir einen der ersten Tuffstein-Weinkeller, für welche die Loire so berühmt ist. Am Ende des 19. Jhd. entdeckte der Gründer der Kellereien von Cave Motmousseau, Alcide Monmousseau, bei Montrichard einen der größten Tuffsteinbrüche der Region. Ein glücklicher Zufall, der sich für ihn und seinen Neffen Justin-Marcel Monmousseau als idealer Ort für die Herstellung von Weinen nach der Méthode Traditionnelle (Cremant) herausstellte. Das Haus Monmousseau ist seitdem auf die Herstellung feinperliger Weine aus der Loire-Region, insbesondere aus der Touraine, spezialisiert. Die Vielfalt der Böden und der Rebsorten, Chenin Blanc, Cabernet Franc oder Cot (Malbec), verleihen den Monmousseau-Cremants eine schöne Vielfalt und eine ganz eigene Typizität.

Neben der Verkostung feiner Cremants gibt es hier auch noch einiges zu sehen. Dank einiger bemerkenswerter Multi-Media-Projektionen auf die unterirdischen Felswände der alten Abbaukeller, kann man hier die schönsten Loire-Schlösser bewundern, projiziert auf die Höhlenwände. (F/M)

3. Tag

Touraine - Vouvray - Château Azay-le-Rideau - Chinon
Die Weinregion Touraine ist für ihre große Vielfalt und Weine von großer Finesse bekannt. Bei heute fünfzehn erlaubten Rebsorten ist es nicht erstaunlich, dass es in der Touraine kein einheitliches Geschmacksprofil gibt! Die Hauptrolle spielt der weiße, aromatische Sauvignon Blanc, dessen beste Vertreter es sogar mit ihren Pendants im Oberlauf der Loire bei Sancerre und Pouilly-Fumé aufnehmen können.
Die Reben stehen hauptsächlich auf den charakteristischen Tuff-Felsen der Region aus weißer und gelber Kreide am nördlichen Ufer der Loire. Darüber Deckschichten aus Sedimenten von Sand, Kies und Lehm mit Silexeinschlüssen.

Die Touraine ist für ihr besonders mildes Klima bekannt. Kontinentale vermischen sich hier mit ozeanischen Einflüssen. Die Weine werden ganz besonders durch ihre Terroirs beeinflusst, denn jedes kleine Seitental weist abweichende mikroklimatische Bedingungen auf.

Mit Blick auf die Loire erhebt sich mit einem bemerkenswerten Ausblick das Château Moncontour, eines der renommiertesten Weingüter des Loire-Tals. Im Herzen der Appellation Vouvray gelegen, hat das feudale Gebäude die letzten Jahrhunderte gut überdauert. Das Weingut erstreckt sich über 130 Hektar entlang der relativ steilen Seitenhänge des Loiretals. Darunter Weinberge, die zu den Ältesten in der Touraine zählen.

Selbstverständlich werden wir einige Weine des Châteaus verkosten. Cremants von der Loire haben wegen der großen Bandbreite an verschiedenen Rebsorten einen ganz eigenen Charakter.

Nach Besichtigung und Weinprobe fahren wir weiter flussabwärts und gelangen in die nur 40 Hektar kleine Appellation Touraine-Azay-le-Rideau. Sie hat eine große historische Bedeutung für die Weinregion, denn hier wurde bereits seit dem 2. Jahrhundert Wein angebaut, wie die Überreste einer römischen Weinpresse beweisen. Heute gedeihen auf den kies- und kalkhaltigen Tonböden in direkter Nachbarschaft zum romantischen Lustschlösschen Azay-le-Rideau in dieser Miniappellation fünf verschiedene Rebsorten. Daraus entstehen zu gleichen Teilen Weiß- und Rosé-Weine. Bei Rosé-Weinen gibt die Rebsorte Grolleau den Ton an. Mit ihrem hohen Gehalt an Weinsäure ergibt sie sehr erfrischende Weine. Bei den Weißweinen spielt Chenin Blanc die Hauptrolle, mit lebendigen trockenen, halbtrockenen und süßen Weinen.

Einen schönen Eindruck von den Weinen der Region erhalten wir nach der Mittagspause im Château de l'Aulée. Champagne Deutz kaufte die Domäne 1973, restaurierte sie und bepflanzte sie vollständig mit der Rebsorte Chenin Blanc auf 37 Hektar. Da die Böden und die Rebsorte perfekt für die Herstellung feiner Schaumweine geeignet sind, wurde die Produktion der Domäne in stille Weine AOC Azay le Rideau und Schaumweine "traditionelle Methode" AOC Touraine und Crémant de Loire aufgeteilt. Heute machen die Schaumweine 80 % der Produktion von Château de l'Aulée aus.

Fahrt nach Chinon. Je weiter man der Loire gegen Westen flussabwärts folgt, desto mehr macht sich der maritime Einfluss des Atlantiks bemerkbar und die Temperaturen werden etwas milder. Früh reifende rote Sorten wie die Gamay und selbst die später reifende Cabernet Franc erhalten so auch im Herbst genügend Wärme.

Unterhalb von Tours dominiert daher im Gegensatz zum Oberlauf der Loire der Rotwein und speziell die Sorte Cabernet Franc zusehends die Weinlagen. Am linken Flussufer der Loire liegt die Appellation Chinon AOP, die etwa 2300 Hekta Rebland umfasst. Sie ist nach der gleichnamigen mittelalterlichen Stadt Chinon benannt.

Die Weinberge der Appellation Chinon sind zumeist terrassenförmig an den Ufern der Loire und der Vienne gelegen. Es werden sowohl Rotweine, Weißweine als auch Roséweine erzeugt. Der Rotwein aus Chinon wird hauptsächlich aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon (maximal 10%) gekeltert. Die hier erzeugten Weine gelten bei Kennern als wahre Schätze. Der beste rote Chinon ist ein überaus köstlicher, charaktervoller und tanninreicher Wein, den man in Frankreich gerne als Intellektuellenwein bezeichnet. Er kann jung getrunken werden, eignet sich jedoch, je nach Erzeuger und Jahrgang, auch hervorragend für eine längere Lagerung.

In Chinon besuchen wir die Caves M. Plouzeau. Marc Plouzeau war ein Pionier des ökologischen Landbaus in Chinon. Seine 30 Ha Weinberge befinden sich ausschließlich in den Gemeinden des linken Chinon-Ufers. Nach der Ernte werden die Trauben durch Spontangärung, ohne Chaptalisation und ohne weitere Zusätze langsam zu einem Wein ausgebaut, der das ursprüngliche Terroir widerspiegeln soll. Die Klärung des Weins erfolgt auf natürliche Weise, und die in Fässern ausgebauten Cuvées werden nicht gefiltert.

Oberhalb der Stadt ist heute noch die Ruine der Burg zu bewundern, in der Jeanne d'Arc und König Karl VII. zum ersten Mal aufeinandertrafen.
Die Weinkeller liegen direkt unter der mächtigen Festung von Chinon, die im 12. Jahrhundert für den Bau der Burg von Chinon gegraben wurden. Zwei Förderschächte verbinden noch heute die Keller des Weingutes direkt mit der Festung von Chinon. So konnten damals die Burgbewohner jederzeit mit wohltemperiertem Wein versorgt werden.
Freuen wir uns auf ein interessantes Weingut und eine spannende Verkostung.

Rückfahrt ins Hotel in Tours. (F/M)

4. Tag

Saumur - Saumur Champigny - Abtei Fontevrau
Fahrt nach Saumur, berühmt durch sein Schloss und Hauptort im Weinbaugebiet von Saumur. Mit neunzehn Appellationen erstreckt sich das Weinbaugebiet über 21 400 Ha. Trockene, liebliche und likörartige Weißweine, frische und zarte Rosés, Rotweine, die man jung trinken oder lange lagern kann – der Weinfreund findet hier einen Wein für jeden Geschmack und gehobenen Anlass. Die besten Rotweine produziert die AC Saumur-Champigny, benannt, nach dem gleichnamigen Ort.

Saumur ist das Schaumwein-Zentrum an der Loire mit entsprechend vielen Sektkellereien. Nach der Champagne ist diese Appellation an der Loire der zweitgrößte Schaumweinproduzent in Frankreich. Hier werden jährlich bis zu 100.000 hl Cremants erzeugt.

Besichtigung und Weinprobe in der Cave Ackermann, dem ältesten „Cremant-Produzenten“ in Saumur und einem der führenden Erzeuger von Cremants an der Loire.
Bereits im Jahre 1811 gründet Jean Ackerman das Sekthaus und begann mit der Herstellung von Saumur Brut und Crémant de Loire. Produziert wurde nach der traditionellen Methode in seinen 7km langen, in den Tuffstein geschlagenen Kellereigewölben.

Das Haus Ackermann ist auch ein großer Förderer der Kunst und der Kultur. In den riesigen Gewölbekellern werden Wein, Kunst und Troglodyten auf einzigartige Weise kombiniert. Seit 2014 kann hier zeitgenössische Kunst in Form vo Wechselausstellungen besichtigt werden.

Anschließend verbleibt Zeit für einen Stadtbummel durch das historische Zentrum von Saumur mit seinen Gassen und alten Wohnhäusern. Besonders hübsch der Platz Saint-Pierre mit seinen mittelalterlichen Fachwerkhäusern.

Nach der Mittagspause geht es weiter zur Domaine Filliatreau. Der Seniorchef Paul Filliatreau war die treibende Kraft und der Botschafter der Appellationen Saumur und Saumur Champigny. Schon sehr früh hatte er sich für die Umstellung der 45 Hektar des Weinguts auf biologischen Anbau eingesetzt. Er gehört zu den Pionieren des Bio-Anbaus in dieser Appellation.

Paul war davon fasziniert in den Familienweinbergen verstärkt großartige Weine aus Cabernet Franc zu gewinnen. Damals hatte kaum jemand daran geglaubt, dass diese leichten und fruchtigen Rotweine zum Markenzeichen der Appellation Saumur Champigny und insbesondere der Domaine Filliatreau werden sollten.

Aber was wäre der Wein ohne die segensreiche Arbeit der Klöster und ihrer Mönche.

Zum Abschluss des Tages besuchen wir die Abtei Fontevraud. Gegründet im Jahr 1101 von Robert d´Arbrissel, einem aus der Bretagne stammenden Wanderprediger. Die Abtei wurde schnell zu einer regelrechten Klosterstadt. Der Kreuzgang zählt zu den schönsten des Landes und mit 59 Metern auch zu den größten. Die weitläufige Klosteranlage hatte bald eine Fläche von 14 Hektar und eine der wirtschaftlichen Grundlagen des Klosters waren die Schenkungen der Familie Plantagenet, der Grafen von Anjou und späteren Könige von England. Die Grafen von Anjou gehörten zum englischen Herrscherhaus der Plantagenets. Fontevraud wurde ihre zentrale Grablege.
Eleonore von Aquitanien verbrachte hier die letzten Tage ihres Lebens und ließ hier auch ihre Angehörigen begraben (Heinrich II. von England, Richard Löwenherz, ihre Schwiegertochter Isabelle von Angoulême und Raymond VI., Graf von Toulouse).

Rückfahrt nach Tours (F/M)

5. Tag

Anjou – Coteaux du Layon – Angers
Die AC Coteaux du Layon im Anjou steht für halbtrockene und süße Weißweine, die aus edelfaulen Trauben der weißen Sorte Chenin Blanc gekeltert werden. Diese Gegend ist geradezu prädestiniert für die Erzeugung von Süßweinen und Beerenauslesen, da sich am Layon im Herbst häufig Nebel bildet, der die Ausbreitung der Edelfäule Botrytis Cinera in den Weingärten begünstigt. Insgesamt stehen in diesem Bereich rund 1200 Hektar unter Reben. Die Rebfläche erstreckt sich vor allem in Hanglagen entlang des Flusses Layon und verteilt sich dabei auf rund 25 Weinbaugemeinden südwestlich von Angers. Die meisten Chenin Blanc-Reben werden von Hand gelesen. Sie ergeben einen goldfarbenen, süßen Wein, der vor dem Genuss unbedingt für 5-8 Jahre gelagert werden sollte.

Gerne möchten wir die Süßweine der Region kennenlernen und besuchen deshalb Château de Fesles.
Das Château liegt oberhalb des Flusses Layon und profitiert von dem für Süßweine sehr günstigen Klima mit Morgennebeln.
Wer Süßweine mag, für den sind die Bonnezeaux-Weine des Châteaus genau das Richtige. Bonnezeaux ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung (AOP) und berühmt für ihre süßen und lieblichen Weine.
Als Wiege eines der besten Süßweine Frankreichs ist Château de Fesles für Bonnezeaux das, was andere legendäre Weine für Sauternes oder Monbazillac sind.
Freuen wir uns auf eine interessante Verkostung.

Anschließend fahren wir weiter zu einem der angesehensten Weingüter des Anjou. In Rochefort sur Loire, südwestlich von Angers, befindet sich die Domaine des Baumard. Bereits 1634 bauten die Vorfahren von Florent Baumard in Rochefort Wein an. Sein Vater, Jean Baumard war von 1955 bis 1970 Professor für Weinbau und Önologie an der Weinbauhochschule von Angers und fünf Jahre lang Präsident der Fédération Viticole de l'Anjou. 1974 rief er die Union des Syndicats d'AOC du Val de Loire wieder ins Leben. Jean Baumard ist eine echte Winzerlegende des Anjou.

Mitverantwortlich für die Komplexität der hier entstehenden Weine sind die vielschichtigen Böden. Sandig mit hohem Lehmanteil und gemischten Einflüssen von Schiefer und Vulkangestein, stets mit einer schluffigen Auflage, sodass die Reben tief wurzeln müssen, um an Nährstoffe zu kommen.

Der ungekrönte König dieser Gegend ist der Chenin Blanc, der nirgendwo sonst auf der Welt diese Mineralität, Komplexität und unglaubliche Tiefe erreicht. Speziell die Chenins Blancs aus den Weinbergen von Savennières zählen zu den reifefähigsten Weißweinen Frankreichs und bieten auch nach mehreren Jahrzehnten noch einen ganz besonderen Genuss.

Die Weine aus Florent Baumards Domaine sind zu den bekanntesten Botschaftern der Welt für ihre jeweiligen Appellationen geworden. (Robert Parkers Wine Buying Guide 7). Wie man sieht erwartet uns in der Domaine des Baumard eine hochinteressante Verkostung.

Wenn die Zeit es zulässt, besteht am späten Nachmittag noch etwas Zeit für einen Stadtbummel in Angers.

Rückfahrt nach Tours. (F/M)

6. Tag

Nantes - Muscadet de Sèvre et Maine
Abfahrt von Tours ins Nantais zur Domaine Ménard-Gaborit.
Das Weinbaugebiet das wir heute besuchen liegt ganz im Westen und bereits im Mündungsbereich der Loire an der kühlen und feuchten Atlantikküste. Dieser klassische Weißwein der Loire atmet die pure Kraft des Atlantiks, was sich auch in seiner mineralischen Aromatik widerspiegelt.
Der Boden in der Region besteht überwiegend aus Sand, Kalk und Löss. Einem Sedimentboden, der für den Weinbau recht gut geeignet ist. Das Klima wird durch den Atlantischen Ozean beeinflusst. Die Küste ist nur rund 60 km entfernt ist. Dadurch sind die Winter mild und feucht, die Sommer heiß, aber nicht zu trocken.

Die rund 13.000 Hektar Rebland der AC (Appellation Muscadet) erstrecken sich nahezu über das gesamte Departement Loire-Atlantique. Von hier stammt der Muscadet, ein leichter, trockener, spritziger und eher neutraler Wein aus der Rebsorte Melon de Bourgogne. Der Muscadet ist einer der interessantesten Weine der Loire-Region. Die besten Muscadets kommen aus der Appellation Muscadet de Sèvre et Maine, benannt nach den zwei kleinen Flüssen, die südlich und östlich von Nantes in die Loire fließen.

Der Weißwein Muscadet wird auf der Hefe, also „sur lie“, vergoren. Der Zusatz „sur lie“ besagt, dass der Wein wenigstens sechs Monate auf der Hefe gelegen haben muss und über der Hefe abgezogen wurde. Ihre Fruchtigkeit wird durch ein leichtes Moussieren noch unterstrichen. Begleitet von einem leicht mineralischen Aroma. Typisch für einen Muscadet, der in Frankreich als klassischer Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten gilt. Vor 1990 war der Muscadet der meistgetrunkene französische Wein in Deutschland.

Wir sind zu Gast in der Domaine Ménard-Gaborit. Einem Familienweingut, dessen Geschichte bis ins Jahr 1734 zurück reicht und heute von Francois und Pauline Ménard-Gaborit in sechster Generation betrieben wird.
Neben dem Weingut steht eine alte Windmühle und das mit gutem Grund. Sie befindet sich auf einem der höchsten Punkte der Weinberge von Nantes, genannt Butte de la Minire (stattliche 58 Meter). Der Turm der Mühle steht noch immer und stellt das Emblem der Domäne.

Die Domaine Ménard-Gaborit ist ein moderner Bio-Betrieb, der sich seiner Tradition bewusst ist. Ein besonderes Merkmal der Domaine ist der Keller, der 1914 von Urgroßvater gebaut wurde. Die Betontanks im Fasskeller sind traditionell halb im Boden vergraben, ideal für eine natürliche thermische Regulation. Der Wein reift hier seit 6 Generationen in den gleichen Behältern. Sie sind eine Quelle des Stolzes für die Domaine Ménard-Gaborit. Weiterhin werden Weine in Eichenfässern, Keramik- oder Betoneibehältern ausgebaut.

Im Zeitalter sozialer Netzwerke und „virtueller“ Beziehungen glauben Francois und Pauline Ménard-Gaborit an die Macht des „Kollektivs“. Deshalb ergriffen Sie die Initiative und gründeten den „Verein junger Winzer aus Nantes“. Sie betrachten sich nicht als Konkurrenten, sondern als Kollegen und sind stolz darauf, es zu sein!

Weiter geht’s nach Château-Thébaud, der kleinsten der Muscadet Crus Communaux. Es umfasst ein Gebiet beiderseits des Flusses Maine bis zur Einmündung in die Sèvre mit relativ hoch gelegenen Weinbergen. Château-Thébaud ist eine der zehn neu anerkannten Cru-Appellationen (Crus Communaux) des Weinbaugebiets Muscadet Sèvre et Maine. Die Crus Communaux des Muscadet sind die besten Weine, die die Weinregion Nantes zu bieten hat. Jeder Cru communal hat seine eigene Persönlichkeit, die sein einzigartiges Terroir widerspiegelt und bei der Verkostung deutlich zum Ausdruck kommt.
Das Gebiet der Appellation liegt auf einer Linse aus Granodiorit, dem so genannten Château-Thébaud-Granit, und dem daraus entstandenen Gneis. Grundlage für ein sehr spezielles Terroir. In den Weinbergen des Cru Château-Thébaud hat die Verwitterung des Gesteins zu einem flachen Boden geführt, der das frühe Wachstum der Trauben fördert. Der Boden hat eine natürliche Drainage und besteht an der Oberfläche aus sandigem Lehm. Die Reifebedingungen sind perfekt, und der Lehmanteil im Boden sorgt für Ausgewogenheit und Frische.

Etwa 15 Erzeuger des Ortes sind berechtigt, die Bezeichnung Crus Communaux zu verwenden. Alle Cru-Weine werden aus der Rebsorte Melon de Bourgogne gekeltert und stammen aus den besten Parzellen mit alten Rebstöcken.

Um Weine zu erzeugen, die ihr Terroir widerspiegeln, werden die Erträge auf 45 Hektoliter pro Hektar begrenzt. Sie werden aus ertragsarmen Rebstöcken gekeltert und reifen lange auf der Hefe - mindestens 18 bis 24 Monate. Sie haben ein hervorragendes Alterungspotenzial und können 10 bis 20 Jahre gelagert werden.

Um uns einen eigenen Eindruck von den Weinen aus Château-Thébaud zu verschaffen besuchen wir die Domaine Lieubeau. Seit 2015 ein Biobetrieb, wo in den besten Lagen die Bodenbearbeitung das ganze Jahr über mit Pferden erfolgt. Im Winter pflegen Schafe die Böden durch eine Winter-Öko-Weide.

Einen sehr schönen Panoramablick der Region erhält man vom "Le Porte-vue“ bzw. „Belvédère de Château-Thébaud“. Eine 30 m weit hinausragende Brückenkonstruktion oberhalb des Tales des Flüsschen Maine. Sie ermöglicht eine wunderbare Aussicht über das tief unterhalb liegenden Tales und die Weinberge von Maisdon-sur-Svre. Ein schönes Beispiel, wie man eine Weinbauregion durch eine zusätzliche Attraktion bereichern kann.

Rückfahrt nach Tours. (F/M)

7. Tag

Individuelle Rückfahrt nach Hause (F)

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