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Frankreich – Champagne – Auf den Spuren von „Dom Perignon“ und seiner Erben

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Man nehme etwas Pinot Noir, etwas Pino Meunier und etwas Chardonnay, und – voilà! – fertig ist der Champagner. Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Die Kunst der Komposition dieser drei Rebsorten und der Arbeit im Keller machen den Unterschied. Diesen Geheimnissen ist unsere WINZER-Fach-Studien-Reise durch die nordfranzösische Champagne auf der Spur, bei der wir zahlreiche große und kleine Kellereien als auch die Lieblingswinzer Großer Staatsmänner und Lebenskünstler besuchen. Wir haben uns auf mehreren Erkundungsreisen intensiv in der Champagne umgeschaut um interessante und überzeugende Champagnerhäuser mit Profil kennen zu lernen. Fern der standardisierten Schaumweine, die zwar nach der klassischen Methode mit einer Flaschengärung nach Schema F produziert werden, aber letztendlich aus Mangel aus regionaler Typizität doch austauschbar sind. Gesucht und gefunden haben wir Champagnerhäuser mit erstaunlich günstigen, sauberen Schaumweinen bis hin zum unwiderstehlichen kalkig-salzig-mineralischen Grand Cru Brut Nature. Einem reizvollen Mix aus namhaften Weingütern und kleinen, wenig bis unbekannten Champagnerhäusern. Quasi eine „tour d'horizon“ durch die Champagne, bei der es uns darum ging, möglichst viele Typizitäten und Facetten des Champagners zu illustrieren. Kommen Sie mit – wir versprechen Ihnen ein „prickelndes Erlebnis!“

Casanova verführte damit die Frauen, Napoleon begoss damit seine Feldzüge und Marilyn Monroe badete darin. Wenn ein neues Schiff vom Stapel läuft, Rennfahrer ihre Siege bejubeln, ein Brautpaar Hochzeit feiert oder ein sonstiger besonderer Anlass Grund zum Feiern gibt, fast immer ist er mit von der Partie – der Champagner. Der Champagner scheint, wie man sieht, ein vielseitig einsetzbares Getränk zu sein. Seinen Namen verdankt der perlende Wein der sanft hügeligen Landschaft der nordfranzösischen Champagne. Die Weinbauregion scheint auf den ersten Blick eher ungeeignet für den Ausbau guter Weine zu sein. Aber der Schein trügt. Boden, Klima und Lagen an den Hängen der Hügel- und Bergketten ergeben ein kaum zu überbietendes Champagnerterroir. Das relativ kühle, fast kontinentale Klima sorgt für eine lange Reifezeit der Trauben und der Boden hat einen Kreideuntergrund, auf dem Burgunderreben gut gedeihen. Diese Faktoren ermöglichen eine gute Feuchtigkeitsversorgung bei gleichzeitig optimaler Drainage. Durch den hohen pH-Wert der Böden sind diese auch für die hohen Säurewerte in den Trauben verantwortlich. Diese geben dem Champagner sein Gerüst und lassen ihn mit dem Alter immer komplexer werden. Kaum ein anderer Wein bietet ein so breites Geschmacks-Spektrum.

Mit ihren Weinbaugebieten entlang der Täler von Marne, Aube und Seine ist die Region aufgrund ihrer geographischen Lage seit Jahrhunderten ein Durchgangsgebiet zwischen Nord und Süd und Schauplatz einer wechselhaften Geschichte. Mächtige Kathedralen und wehrhafte Kirchen, historische Stadtviertel, Festungen und malerische Dörfer legen beredet Zeugnis davon ab. Nicht wenige Seiten der französischen Geschichte wurden in der Champagne geschrieben. Chlodwig, der in Reims getauft wurde, legte den Grundstein zum Königreich Frankreich, die Visionen der Jeanne d'Arc fanden mit der Krönung ihres Königs Karl VII. in der Kathedrale von Reims ihren glanzvollen Höhepunkt. Von Ludwig VII bis Karl X. nahmen ab dem 13. Jh. Frankreichs Herrscher den Weg vom Bischofspalast zu diesem Meisterwerk der gotischen Baukunst, um dort die Insignien der Macht, Krone und Zepter, zu empfangen. Einunddreißig Könige wurden in der Champagne gesalbt. Dabei verschmolz der lokale Wein unauflöslich mit dem französischen Gründungsmythos und den mit den Königskrönungen verbundenen opulenten Feierlichkeiten. Von den rauschenden Festen des königlichen Hofes in Versailles war Champagner, den Ludwig XIV und Ludwig XV überaus liebten, nicht wegzudenken. Der Champagner war zum Symbol des edlen Lebensstiles geworden, der an königlichen Tafeln in Strömen floßs. Ein Symbol, das vom „niederen Adel“ und dem Großbürgertum des 19. Jhd. begeistert aufgenommen wurde und spätestens mit der Eisenbahn seinen Siegeszug in die Welt antrat. Große Baumeister verwirklichten architektonische Kunstwerke von der Gotik bis zum Jugendstil und an den Ufern der Seine stand die „Wiege des bewegten Lichts“ - entwickelten Maler wie Claude Monet, Paul Cézanne, Camille Pissarro und Pierre Auguste Renoir die Kunstrichtung des Impressionismus. Mönche errichteten Abteien und Klöster, sorgten für die Verbreitung der Landwirtschaft und des Weinbaus. Letztendlich war es auch ein Lothringer Mönch und Kellermeister, Dom Perignon, der Ende des 17. Jahrhundert den zunächst als "Teufelswein" bezeichneten Champagner den Weg in eine glorreiche Zukunft wies. Champagner war seitdem ein steter Begleiter der Reichen und der Schönen als auch berühmter Staatsmänner wie Napoleon, Zar Nikolaus, Queen Victoria, Churchill und selbstredend Charles-de-Gaulles, nach dem in der Champagne in fast jedem Dorf eine Straße benannt ist.

"Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage brauchst du ihn." (Napoleon)

Begleiten Sie uns auf den Spuren der Deutsch-Französischen Geschichte und Champagnerkünstler. Auf eine Entdeckungsreise durch die Champagne, wobei Champagner der ideale „Treibstoff“ sein soll. Jedes Champagnerhaus besitzt seine geheimen Rezepte zur Herstellung dieses edlen Produktes. Das Spiel mit den Grundweinen und der Fülldosage, die jedem Champagner seinen eigenen Charakter verleiht, setzt großes Können und Erfahrung voraus. Neben einem bunten Kaleidoskop an Besichtigungen werden wir es nicht versäumen täglich bei großen und kleinen, berühmten und weniger bekannten Champagnerhäusern hereinzuschauen um dort einige der vielen Champagnerkreationen zu degustieren. Santé!

Reiseinformationen

Frankreich – Champagne – Auf den Spuren von „Dom Perignon“ und seiner Erben
Frankreich
Wein-Studien-Reisen
Reisetermine
30. Juni 2024 - 05. Juli 2024
17. November 2024 - 22. November 2024

Preis: 1480,- EUR
EZ-Zuschlag: 190,- EUR
Saisonzuschlag*:
Teilnehmer: 8 -13 ab / bis Reims bzw. 14 - 20 Personen ab / bis Neustadt

Wird die Mindestteilnehmerzahl unterschritten berechnen wir nach Rücksprache eine zusätzliche Unkostenpauschale pro Teilnehmer.

Leistungen

Unterbringung in Hotels 3* in Reims mit Ü/F bzw. HP (F/M).
Begleitbus an den Tagen 2-5 (bei Minigruppe mit Eigenanreise) bzw. komfortabler Fernreisebus ab Neustadt an den Tagen 1-6 (ab 14 Teilnehmern).
Alle Weinproben und Besichtigungen laut Programm, deutschsprachige VAT-Reiseleitung.
Nicht eingeschlossen: Eintrittsgelder

Hinweis: Die Auswahl der genannten Weingüter und Hotels kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. In diesem Falle bieten wir gleichwertige Alternativen. Wegen des jeweils sehr umfangreichen Tagesprogrammes und teilweise größerer Fahrstrecken beginnen wir unsere Tagestouren jeweils um 08:00 Uhr. Die Halbpension besteht z.T. aus F/A = Frühstück + Abendessen im Hotel bzw. F/M = Frühstück im Hotel + Mittagsessen unterwegs in Weingütern und Restaurants (Menue du Jour).

Reiseverlauf

1. Tag

Um 8:00 Uhr Abfahrt per Bus ab Neustadt. 15:00 Uhr Begrüßung durch Ihren VAT-Reiseleiter an der Hotelrezeption.
Wir verbringen den Rest des Nachmittags mit einem Stadtspaziergang und Besichtigung von Reims, der „königlichen Stadt“. Seit der Taufe des Merowingerkönigs Clovis im Jahr 496 in Reims wurden zwischen 893 bis 1825 insgesamt 31 Könige Frankreichs in dieser Stadt gekrönt. 25 der Zeremonien fanden in der 1211 gegründeten Kathedrale Notre-Dame statt. Bereits in der Römerzeit war Reims ein wichtiger Straßenknotenpunkt und die bevölkerungsreichste Stadt nördlich von Rom. Leider ist aus dieser Zeit kaum etwas verblieben. Mit ihrer wundervollen Kathedrale (Unesco-Weltkulturerbe), ein wahrlich beeindruckendes Juwel französischer Gotik, ist sie ein kultureller Höhepunkt unserer Reise. Das mächtige, dreischiffige Gotteshaus besticht mit seinen bedeutenden Reliefs und seinen Glasmalereien. Einige neuere Fenster stammen sogar von Marc Chagall.

Außerhalb der dicken Mauern der Kathedrale erlebt man Reims als eine geschäftige, lebendige, junge Stadt mit eleganten Geschäften, hübschen Bistros und guten Restaurants. Keine Frage, Reims ist eine schöne Stadt, was auch an den vielen Art Deco-Elementen liegt, mit denen viele Fassaden nach den Beschädigungen durch den Beschuss deutscher Truppen im Ersten Weltkriegs wieder verziert wurden.

2. Tag

Kriegerische Auseinandersetzungen hat die Champagne in ihrer Geschichte in großer Zahl gesehen. Von Attila bis zur Bombardierung von Reims, auf dem Boden der Champagne haben sich unzählige Nationen bekämpft.

Heute geht es in die Weinbaugebiete des Marnetales. Historischer, z.T. blutgetränkter Boden. Hier prallten französische und deutsche Armeen im Verlauf der kriegsentscheidenden „Marneschlachten“ des mörderischen Bruderkrieges im September 1914 und Juli 1918 aufeinander. Sie wurden zu Symbolen zweier großer Abwehrschlachten, die Frankreich wiederholt vor einer schweren Niederlage bewahrten und bis heute „als Wunder an der Marne“ fest im Nationalgefühl der Franzosen verankert sind. Kein Dorf in der Champagne, dem nicht ein Denkmal an diese historisch bedeutsamen Tage gewidmet ist.
Aber diese schrecklichen Zeiten sind zum Glück vorbei. Dank der Bemühungen von Charles de Gaulles und Konrad Adenauer um eine Versöhnung zwischen den feindlichen Brüdern wurde in den vergangenen Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg eine echte Deutsch-Französische Freundschaft. Unübersehbar neigt man heute beiderseits der Grenze der Genusskultur mit gutem Essen und Trinken zu und fühlt sich freundschaftlich verbunden.

Diese Verbundenheit funktioniert auch ganz hervorragend zwischen Weinliebhabern und Winzern im Besonderen. Unser erster Besuch gilt heute dem Weingut von Romain Mercier in Passy-sur-Marne. Zweimal wurden im Krieg das Weingut und Chateau seiner Familie zerstört. Aber das ist für Ihn Geschichte. Heute sind wir gern gesehene Gäste, die seine vorzüglichen Champagner verkosten dürfen.

Anschließend besuchen wir bei Dormans eine Gedenkstätte an die Marneschlachten, die 1921 auf Betreiben von Marschall Foch oberhalb des Ortes errichtet wurde. Die Chapelle de la Marne, eine eindrucksvolle Gedenkstätte, die stilistisch an die Kirche „Sacré-Coer“ in Paris erinnert. Sie bietet einen wunderschönen Panoramablick über das friedliche Tal der Marne mit ihren Weinberglagen. Heute, nach 100 Jahren, überhaupt nicht mehr vorstellbar, was unserer Großväter dazu brachte hier aufeinander zu schießen.

Nach der Mittagspause verlassen wir das Marnetal. Neben den Champagnern von Familie Legrand erwartet uns hier eine besondere Überraschung. Bei Erweiterungsarbeiten für seinen Champagnerkeller stieß Patric Legrand auf eine besondere geologische Formation. 30 Millionen Jahre alte marine Sedimente des Mittleren Lutetium, als das „Pariser Becken“ ein flaches, tropisches Meer mit einer mannigfachen Meeresfauna war.

Vor allem riesige Mollusken (Meeresschnecken) schienen hier optimale Lebensbedingungen gefunden zu haben. Bei den Ausschachtungsarbeiten legte Patric Legrand erste Exemplare der Gattung „Campanile giganteum LAMARCK“ von 40 – 60 cm Länge frei. Viele weitere sollten folgen. Den Stollen hat er mittlerweile auf fast 200 m Länge erweitert und zu einem privaten Museum ausgebaut, an dessen Seitenwände die fossilen Schnecken herausragen. Eine besondere Versteinerung kam bei den Grabungsarbeiten zufällig mit ans Tageslicht. Das Blatt einer „Wildrebe“, die schon damals an den Bäumen in den sumpfigen Niederungen des Beckenrandes emporrankte. Die ton- und kalkhaltigen Meeressedimente prägen heute auch das Terroir seiner Weinberge. Freuen wir uns auf eine spannende Champagnerprobe.

Am späten Nachmittag unternehmen wir einen Abstecher in das malerische Dorf Hautvilliers, von wo epochale Entwicklungen für die Champagnerwelt ausgingen, und sie revolutionierten.

In der Abtei Hautvillers lebte und wirkte im 17. Jhd. ein gewisser Dom Pérignon (1638*–1715+), der als Kellermeister des Klosters und Weinkenner durch und durch, die Methode zur Herstellung des unnachahmlichen Perlweins der Champagne perfektionierte und nebenbei die Herstellung von „weiß“ gekeltertem Wein erfand. Den „Blanc de Noir“, eine weitere Erfolgsgeschichte. Die Abtei wird deshalb oft als Geburtsort des Champagners bezeichnet. Nach der Französischen Revolution wurden viele zunächst konfiszierte Güter verkauft, um Geld in die Staatskasse zu bringen. Zu diesen gehörte die ehemalige Abtei Hautvillers, die 1794 mit den umliegenden Weinfeldern von Jean-Remy Moët gekauft wurden. Er machte daraus ein Weingut, das noch heute der 1832 in Moët & Chandon umbenannten Firma gehört. Vom einstigen Benediktiner-Kloster steht nur noch die im 17. Jahrhundert erneuerte Abteikirche Saint-Sidulphe, in der heute noch eine Grabplatte an Dom Perignon erinnert. Auf dieser Grabplatte aus Marmor findet sich folgende Inschrift: "Hier liegt Dom Perignon, 47 Jahre Kellermeister in diesem Kloster, für seine Dienste in unserer Gemeinschaft gebührt ihm großes Lob, er war Vorbild an Tugend und an seiner väterlichen Liebe für die Armen. Er starb in seinem 77. Jahr im Jahre 1715. Er ruhe in Frieden, Amen" (Die Kirche befindet sich im Besitz des Champagnerhauses Moët & Chandon und kann leider nur an wenigen Tagen im Jahr besichtigt werden). Der Gründer des Champagnerhauses Claude Moet soll ein Freund von Dom Perignon gewesen sein. Ihm zu Ehren stellt Moët & Chandon heute einen seiner besten und bekanntesten Champagner her: den Dom Perignon. Im lokalen Weinkeller der Abtei Saint-Pierre aux Monts de Châlons in Hautvilliers (heute im Besitz der Familie Taittinger) entdeckte Ende des 17. Jahrhunderts der Benediktiner Bruder Oudart, dass sich Kork wunderbar dazu eignet Weinflaschen zu verschließen (diese Korkverschlüsse waren ihm an den Feldflaschen der Jakobspilger aufgefallen). Die Reifung des Weines wurde dadurch begünstigt, weil nun keine Luft mehr an das Gebräu dringen konnte. Das Kohlendioxid konnte aber auch nicht mehr entweichen. Als er den Korken nach der ersten Gärung herauszog, knallte und schäumte es. »Ich trinke die Sterne«, soll der Mönch gemurmelt haben als er den ersten Schluck Champagner trank.
Das versehentliche Abfüllen unfertigen Weines wurde in der Folge zu einer regelrechten Kunst entwickelt und immer weiter verfeinert.

Ihren Beitrag zum Erfolg des Champagners leisteten auch eine Reihe deutschstämmiger Familien wie Roederer, Bollinger, Heidsieck, Krug oder Mumm, die vor allem aus den rheinischen Anbaugebieten in die Champagne kamen. Produzierte man 1785 erst 300.000 Flaschen, waren es 1910 schon 40 Millionen. Bis zum Jahre 2006 stieg die Produktion gar auf 300 Millionen Flaschen an und die Winzer der Champagne können die immer noch weiter wachsende Nachfrage mittlerweile kaum noch decken. Heute erzeugt nur ein kleiner Teil der Winzer in der Champagne selbst Champagner, die meisten verkaufen ihre Trauben an Negociants wie die großen Champagner-Häuser Gosset, Laurent Perrier oder Veuve Cliquot Ponsardin.

Epernay ist unbestritten die Hauptstadt des Champagners und berühmter Champagnerdynastien. Wir werden, wenn das Tageslicht es zulässt, uns ein wenig die Füße vertreten und entlang der „Avenue de Champagne“ bummeln.
Der Untergrund der Stadt ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Einige Millionen Champagnerflaschen lagern in 120 km Weinkellerstollen unter der „Avenue de Champagne“.

Anschließend Rückfahrt ins Hotel in Reims. (F/M)

3. Tag

Vormittags geht es an die Côte-des-Blancs, südlich von Epernay. Dort ist der Chardonnay König. Er ist für die Eleganz und die Feinheit des Champagners verantwortlich. Teilweise wird der hiesige Champagner als „Blanc de Blanc“ sogar ausschließlich aus Chardonnaytrauben hergestellt.
Für viele hört die Côte des Blancs bereits knapp hinter Vertus auf. Was daran liegt, dass es hier kaum mehr berühmte Lagen und Winzer gibt. Kein Wunder, dass Champagner aus Sézanne, Congy und Villesvenard, im so genannten Sézannay, unter Champagner-liebhabern so gut wie unbekannt sind. Die Weinberge wurden erst in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts angelegt. Die Trauben, die hier auf immerhin ca. 2.500 Hektar gedeihen, werden hauptsächlich von den großen Champagnerhäuser bewirtschaftet oder aufgekauft.

Aber es gibt mittlerweile Winzer, die sich aus der Rolle des bloßen Traubenlieferanten für die Champagnerindustrie befreien. Ihre durch langfristige Lieferverträge gesicherten Existenzen für ihre persönliche Freiheit und z.T. waghalsige Weinprojekte aufgeben. In dieser „recht unbekannten Champagne“, die lange frei von bekannten Namen war, haben sich mittlerweile einige Winzer etabliert, die bestimmt bald von sich reden machen werden.

Auf unserer Fahrt zu unserem ersten Weingut besichtigen wir bei Mondement ein weiteres sehr eindrucksvolles Denkmal zur ersten Marneschlacht von 1914. Ein riesiger Monolith, 33 m hoch und aus rotem Granit gehauen, überragt er die kleine Kirche des Ortes und steht als Denkmal „Für jene Männer, die seit ewigen Zeiten aufgestanden sind gegen jene, die versuchten unser Land zu überfallen“. Ironie der Geschichte. Das Denkmal wurde 1939 fertig und aufgestellt. Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges!

Anschliessend fahren wir weiter nach Sézanne, der Hauptstadt des Sézannais. Hier erwartet uns Familie Pinar in Ihrem Weingut. Neben ihrem Weingut managen sie auch noch die kleine Kooperative des Ortes. Ihre Champagner müssen sich wirklich nicht vor den großen Namen im Norden der Champagne verstecken. Qualität und Preis ihrer Champagnercreationen machen Champagne Pinar zu einer sehr guten Adresse.

Im Anschluß bringt uns der Bus nach Troyes, der südlichen Capitale der Champagnerwelt. Troyes, die alte Provinzhauptstadt der Region, hat ein gut restauriertes mittelalterliches Stadtzentrum, dessen Grundriss bzw. die mittelalterliche Stadtumwallung der Form eines Champagnerkorkens gleicht. Besonders sehenswert sind ihre engen Gassen und alten Bürgerhäuser sowie gotischen Kirchen und Innenhöfe aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Rahmen eines kleinen Rundganges durch die Stadt können wir uns nach der Mittagspause ein eigenes Bild davon machen.

Nachmittags erkunden wir in Sachen Champagner die nähere Umgebung von Troyes und fahren hinauf ins Winzerdorf Montgueux, das mit seinen 350 Einwohnern, auf einem Hügel thronend, die Ebene von Troyes beherrscht. Die Lage und der kleine Weinort sind schon sehr erstaunlich, weil drum herum zwischen der Côte des Blancs und Côtes des Bar kein Champagner erzeugt wird und Montgueux erst seit den Sechzigern Champagne-Status besitzt. „Montgueux, das ist der Montrachet der Champagne“, mit diesem Ausspruch wurden die Weinberge und Champagner des Ortes von Daniel Thibault, einem berühmten Kellermeister von Charles und Piper-Heidsieck, einst geadelt. Seitdem sind Champagner aus Montgueux bei Kennern sehr gefragt.
Die Besonderheit dieses Weinanbaugebietes liegt in der Bevorzugung des Chardonnay, wie in der Côte-des-Blancs in der benachbarten Region Marne. Fast 90% der knapp 200 Hektar Weinberge sind mit Chardonnay bestückt. Ein exzellentes Terroir mit feinstem Kreideboden, auf dem diese Rebe besonders gut gedeiht. Montgueux nimmt somit als Chardonnay-Hochburg eine deutliche Sonderstellung ein. Da die Lagen zu 80% in Besitz von Negociants (Großabfüller) sind, sind die wenigen Flaschen Winzerchampagner, die dort entstehen, heiß begehrt. Freuen wir uns auf eine Champagnerweinprobe auf dem Hügel von Montgueux!

Bei einer bemerkenswerten Winzerfamilie, wie z.B. den Corniots, die perfekt die Besonderheiten dieses von Kreide geprägten Hügels herauszuarbeiten wissen.

Ihre Champagner (alles BIO) zeichnen sich durch helle Fruchtaromen von Orangen, Zitrus und tropischen Früchten aus, sind dabei immer kristallin und oft etwas salzig.

Am frühen Abend Rückfahrt ins Hotel. (F/M)

4. Tag

Den heutigen Vormittag verbringen wir in Reims und besichtigen das berühmte Champagnerhaus Veuve Clicquot-Ponsardin.
Um dem Touristentrubel zuvorzukommen haben wir bereits um 08:30 Uhr einen Besichtigungstermin vor den regulären Führungen für Touristen. Für Champagnerliebhaber natürlich besonders interessant ist das unterirdische Reims – ein Netzwerk an Kellergewölben der großen Champagnerhäuser, die Reims zu Weltruhm brachten: Piper-Heidsick, Pommery, Taittinger, Krug, Roederer, Ruinart und Veuve Clicquot-Ponsardin, um nur einige zu nennen. Mit ihrem Labyrinth aus Licht und Schatten und den hellen Wänden, an denen man noch die Spuren ihrer Erbauer sieht, beherbergen diese stillen Kreidekeller Millionen Flaschen der besten Jahrgangsweine. br> Das berühmte Haus Veuve Clicquot in Reims besitzt z.B. ein 24 Kilometer langes Kellerlabyrinth. Bei frischen 12 Grad lagern hier Millionen von Flaschen 20 Meter unter der Erde.
"Wie lieb und luftig perlt die Blase der Witwe Klicko in dem Glase".
(Wilhelm Busch)

Die Geschichte des Champagners ist eng verbunden mit der Geschichte zweier berühmter Witwen. Der Witwe Clicquot und der Witwe Pommery. Wir besichtigen heute einen Teil des Champagnerimperiums, das auf das Wirken von Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin zurückzuführen ist und heute zur Unternehmensgruppe des französischen Konzerns LVMH gehört.
Früh verwitwet (mit 27 Jahren), übernahm Sie die Geschäfte des Unternehmens, das bis dahin ca. 110.000 Flaschen im Jahr umsetzte. Als sie 1866 mit 89 Jahren starb, verkaufte die Firma 750.000 Flaschen jährlich. Zeit Ihres Lebens trank Sie gern und viel Champagner und war eine der erfolgreichsten Frauen des 19. Jahrhunderts. Sie verdiente viel Geld – sehr viel Geld – mit Champagner.

Im Rahmen einer Führung steigen wir hinab in die historischen Kellergewölbe von Veuve Clicquot, deren Anfänge bis in die Römerzeit reichen. Anschließend erhalten wir eine Präsentation des Unternehmens und verkosten zwei Champagner des Hauses. Ein « Carte Jaune brut » sowie ein « Cuvée de Prestige Grande Dame ».

Nach der Mittagspause geht es weiter nach in A? zu Champagne AYALA. Seit seiner Gründung (1860), entwickelte sich das Haus zu einem großen Namen, sowohl in Frankreich als auch in Übersee. Mit 100 Mitarbeitern und über einer Million Flaschen Jahresproduktion, war das Chapagnerhaus AYALA bereits in den zwanziger Jahren des 20igsten Jahrhunderts unter den Top 10 Champagnerhäusern weltweit gelistet. Des Weiteren war Ayala der Champagner der königlichen Höfe Englands und Spaniens.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Ayala der Pionier bei der Einführung der trockenen Ausbauweise, welche zu dieser Zeit noch unüblich war.

Champagne Ayala ist bekannt für seine herausragende Qualität und den sehr individuellen Stil, der sich durch Frische und Eleganz ausdrückt. Einige Elemente, die den einzigartigen Stil Ayala’s begründen, sind seine chardonnaylastigen Cuvées, präzise Vinifizierung in kleinen, temperaturregulierten Edelstahltanks sowie eine niedrige bis sehr niedrige Dosage. Seit 2011 ist Caroline Latrive „Kellermeisterin“ des Hauses Ayala und dafür verantwortlich, den Stil des Hauses beizubehalten. Bei einer Verkostung können wir uns von ihrem Können überzeugen.

Nachmittags geht es hinauf in die Montagne de Reims („Wein“-Berge von Reims), eines der größten Weinbaugebiete der Champagne. Eine Fahrt mit schönen Panoramablicken über das Rebenmeer, aus dem die „Moulin de Verzenay“ (Windmühle von Verzenay - heute im Besitz des Champagnerhauses Mumm) sowie der Phare de Verzenay (Leuchtturm von Verzenay) herausragen. Von beiden Gebäuden hat man eine schöne Aussicht bis nach Reims.
Verzenay gehört zu den 17 Grand Cru-Gemeinden der Champagne. Die größten Champagner-Häuser wie Bollinger, Lanson oder Roederer bauen hier auf den Lagen von Verzenay ihre Trauben an.

Uns zieht es jedoch zu einem der kleineren, noch etwas unbekannteren Champagnerhäusern im Ort, zu Champagne De Carlini.
Die Familie von Jean-Yves Carlini baut seit 1955 in Verzenay seine Reben an. Seine Jahresproduktion beläuft sich im Durchschnitt auf 65.000 Flaschen.
Freuen wir uns auf interessante Gespräche und Verkostung.


Anschließend Rückfahrt nach Reims ins Hotel. (F/M)

5. Tag

An der Côte-des-Bar, oder kürzer Aube, im Südosten der Stadt Troyes, dominieren unabhängige Winzer die Champagnerszene. Ein Experimentierfeld selbstbewusster Winzer, die in ihrem Département Aube, einer weiteren kaum bekannten Ecke der Champagne, eigenwillige Champagner erzeugen. Der Boden ist anders als im Norden der Champagne, wo Kreide vorherrscht. Hier liegen stattdessen Schichten von fettem Kimmeridgemergel, teilweise findet sich Portland-Kalk daruntergemischt. Vergleichbar den Böden im etwas südlicheren Chablis oder Tonnerrois. Lange Zeit wurde hier hauptsächlich Gamay angebaut. Später dann, seit dem letzten Jahrhundert, vor allem Pinot Noir. Doch findet man neben den beiden anderen Hauptrebsorten viel häufiger als anderswo auch Pinot Blanc, Pinot Gris, Arbanne oder Petite Meslier und – es gibt Winzer, die daraus eigenständige, teils höchst charaktervolle Weine formen! Hier findet man keine Grand und Premier Crus, keine großen Champagnerhäuser wie im Umfeld der Champagner-Hochburgen Reims und Epernay, sondern eher kleinere Familienunternehmen. Wie überall in Europa hat auch in der Aube eine junge, dynamische und gut ausgebildete Winzergeneration das Ruder übernommen und produziert mittlerweile Champagner, die sich nicht vor den nördlichen Brüdern verstecken müssen. Mit 22% des gesamten Anbaugebietes erzeugt die Region Aube mittlerweile ein Viertel der 300 Millionen jährlich in der ganzen Welt verkauften Champagnerflaschen!
In knapp zwei Stunden bringt uns der Bus in die Weinbaugemeinde Les Ricey an der Côte des Bar, der südlichsten Gemeinde innerhalb des Anbaugebiets Champagne. An einem kleinen Nebenfluss der Seine gelegen, besteht die Weinbaugemeinde eigentlich aus drei Dörfern. Ricey-Bas, Ricey-Haute-Rive und Ricey-Haut, weshalb sie im Plural auch „Les Riceys“ genannt werden.

     Les Riceys ist mit 288 Winzern und 866 Hektar, hauptsächlich Pinot Noir, die größte Weinbaugemeinde der Champagne. Als Superlativ kann sie gleichzeitig 3 AOC-Sorten vorweisen: Champagner, die Coteaux Champenois Weine und den Rosé des Riceys, einer der Lieblingsweine Ludwig XIV.

So finden sich hier Winzer, die beides ernsthaft betreiben. Die Produktion von Stillwein und von Champagner. Was sehr ungewöhnlich für die Champagne ist.

Einer der interessantesten Champagnerhäuser in Les Riceys ist Champagne Morize Père & Fils. Die Morizes betreiben ihr Champagnerhaus bereits seit vier Generationen. Das Gebäude ist jedoch schon viel älter. Steigt man hinab in den Keller erwarten einen hinter einer schweren Tür prachtvolle zisterziensische Gewölbe aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Hier lagert die Familie ihre Champagner, Rosé "Rosé des Riceys" und Stillwein „Coteaux Champenois“. Die angebauten Rebsorten dafür sind Pinot Noir, Chardonnay und „Pinot Blanc“.

Die pittoresken Dörfer der Côte-des-Bar, welche heute die Touristen verzücken, waren schon im 19. Jhd. ein Anziehungspunkt für Maler, Schriftsteller und Musiker, die dem Großstadtleben entfliehen wollten und hier zwischen Weinbergen und Bauerndörfer ihre Ruhe suchten. Einer von Ihnen war der berühmte Impressionist Pierre A. Renoir.

„Ich bin gerne unter Winzern, weil sie so großmütig sind“ (Pierre Auguste Renoir)

Im späten 19. Jahrhundert entstand in Frankreich eine Gegenreaktion zur akademischen Malerei im Atelier: Der Impressionismus. Mit seiner Konzeption des ,,l?art pour l?art (Kunst um der Kunst willen)“ begründete der Impressionismus die ästhetische Moderne.
Die impressionistischen Maler zogen es vor in der freien Natur statt im Atelier zu malen. Sie wählten Landschaften und alltägliche Straßenszenen als Thema. Im Mittelpunkt stand die Wiedergabe der natürlichen Lichtwirkungen, wobei die Maler den persönlichen Eindruck des Augenblicks festzuhalten suchten.

Renoir z.B. liebte es gesellschaftliche Anlässe darzustellen und Lebensfreude in Bilder umzusetzen.
Renoir ist möglicherweise der vielseitigste Künstler seiner Epoche. Als er 1919 in Essoyes stirbt, hinterlässt er eine Fülle von Landschaftsbildern, Stillleben, Porträts von Erwachsenen und Kindern, Aktbilder, Bilder vom Tanzvergnügen und vom Familienleben. Die sinnliche Heiterkeit seiner Bilder schlägt fast jeden Betrachter in seinen Bann und ist wohl der wichtigste Grund für seine überaus große Popularität.
Die Landschaft der Côte-des-Bar, wo fruchtbares Ackerland sich mit Flüssen, Wäldern und sonnigen Hängen vermischt, entzückte Renoir so sehr, dass er sich von ihr zu verschiedenen Gemälden inspirieren ließ. Auf seinen Spaziergängen auf dem Land stellte er besonders gerne seine Staffelei am Flüsschen Ource auf. Eingenommen vom Licht und von der Atmosphäre wählte er das Dorf Essoyes im Tal der Ource 1895 zu seinem Wohnsitz. Auf dem Dorffriedhof fanden er und weitere Mitglieder seiner Familie auch ihre letzte Ruhestätte.

Wir halten zur Mittagszeit in einem netten Restaurant direkt am Ufer der Ource.

Das Experimentieren mit den „Cépages oublié“ – den vergessenen Rebsorten – entwickelt sich so langsam aber sicher zu einer Spezialität der Winzer an der Côte-des-Bar. Etwa 1% der 7000 Hektar Rebflächen sind schon wieder mit alten „Exotensorten“ wie Petit Meslier und Arbanne bestückt. Einen dieser Winzer, Michel Drappier, dessen Familie schon seit 200 Jahren im Weinbau tätig ist, besuchen wir im Weindorf Urville.

Eine der Spezialitäten des Hauses Drappier ist ein ganz besonderer Champagner namens „Quattuor“, ein „Blanc des quatre Blancs!“ Ein Champagner aus 4 weißen Sorten – Blanc Vrais bzw. Pinot Blanc, Petit Meslier, Arbanne und Chardonay. Eine weitere Spezialität ist sein „Brut Natur“, ein Champagner auf Basis von Pinot Noir, der ganz ohne Dosage ausgebaut wird. Lassen wir uns bei einer spannenden Champagnerprobe überraschen.
Und wer möchte, kann sich eine der „ganz gewichtigen Bouteillen“ des Hauses mit nach Hause nehmen. Von der ¼ Flasche mit 0,2 L bis zur „übergewichtigen“ Melchisédec mit 30 L Inhalt wird jede Flaschengröße angeboten. Ganz besonders bemerkenswert: Das Haus Drappier ist das einzige, das die zweite Gärung, das Rütteln und das Degorgieren für jede Flasche einzeln durchführt, von der halben Flasche bis zum Melchisédec. Diese traditionelle Technik garantiert außergewöhnliche Frische und feine Schaumbildung.

Charles de Gaulle, der ein kenntnisreicher Feinschmecker und Connaisseur edler Champagner war, kam als Freund und Nachbar des Öfteren aus Colombey-les-Deux-Eglises herüber um seinen Weinkeller mit den besten Cuvées des Hauses Champagne Drappier zu bereichern. Champagne Drappier wurde die Ehre zuteil, von Charles de Gaulle für seine privaten Empfänge in Colombey-les-Deux-Eglises ausgewählt zu werden, bei denen er seinen Gästen einen aromatischen und authentischen Champagner bieten wollte. Wen wundert es, wenn deshalb auch konsequenterweise ein „Cuvée Charles de Gaulle“ das Angebot bereichert. Die Cuvée Charles de Gaulle ist immer ein Jahrgangswein. Sie besteht zu 80% aus Spätburgunder und zu 20% aus Chardonnay.

Da wir schon den Lieblingschampagner des großen Staatsmannes und Europäers verkosten, ist es naheliegend, dass wir uns einmal anschauen, wo er privat als Mensch gelebt hat. Charles de Gaulle, damals noch Regimentskommandeur, erwarb 1934 ein Landhaus mit großem Garten im 24 Km entfernten Colombey-les-deux-Églises, verkehrsgünstig gelegen zwischen Paris und den Garnisonen im Osten des Landes.

Das Anwesen, La Boisserie genannt, stellte Zeit seines Lebens für Ihn und seine Familie einen Ort der Ruhe und des Friedens dar. Ein Ort, wo er der großen Politik den Rücken kehren konnte. Der einzige Politiker, der ihn dort privat besuchen durfte, war im September 1958 Konrad Adenauer! De Gaulle: „Monsieur le chancelier fédérale, vous êtes en France le très bienvenu!“ Dass de Gaulle in diesen Tagen, 13 Jahre nach Kriegsende den deutschen Bundeskanzler zwei Tage lang auf seinem privaten Landsitz empfing, konnte Adenauer als Zeichen hoher persönlicher Wertschätzung verbuchen.

Ein Adenauer-Biograf bezeichnet das Zusammentreffen der beiden Staatsmänner als wahrhafte „Flitterwochen“. In einer Abschlusserklärung bekräftigen der Bundeskanzler und der Staatspräsident ihren Willen, die Erbfeindschaft der Vergangenheit endgültig zu beenden, und sprechen sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik aus, die sie als Fundament für das europäische Einigungswerk betrachten. Diese Gespräche bilden den Ausgangspunkt für eine persönliche als auch Deutsch-Französische Freundschaft, die einen wichtigen Anteil an der Annäherung zwischen den beiden Ländern haben sollte.

Am 9. November 1970, im Alter von 70 Jahren, starb de Gaulle im Wohnzimmer von La Boisserie durch den plötzlichen Riss einer Schlagader. Sein Sohn, Philippe de Gaulle, beschloss den Familiensitz 1980 als Museum und Gedenkstätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die drei Empfangsräume und das Büro sind weitgehend so erhalten, wie sie waren, als er dort lebte. Regale voller länderkundlicher Literatur, Gastgeschenke von offiziellen Staatsempfängen, Arbeitsutensilien, man könnte das Gefühl bekommen, der große Staatsmann hätte nur eben mal das Zimmer verlassen. Das Haus ist nun ein Ort der Erinnerung der berührt. Die Familie de Gaulle kommt noch immer von Zeit zu Zeit nach La Boisserie, deshalb sind Küche und Schlafräume für Fremde nicht zugänglich. Charles de Gaulle und seine Frau wurden auf dem Friedhof von Colombey-les-deux-Églises in einem schlichten Familiengrab beigesetzt. Wenn uns noch etwas Zeit verbleibt, können wir dort gerne kurz vorbeischauen.

Nach einem langen und ereignisvollen Tag erreichen wir am Abend wieder unser Hotel. (F/M)

6. Tag

Gelegenheit zu einem privaten Stadtbummel bzw. zum Besuch einer letzten Kellerei (fakultativ). In Laufentfernung zum Hotel liegen noch einige sehenswerte Kellereien.

14:00 Uhr: Nach der Mittagspause Rückfahrt nach Deutschland. (Ü/F)

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