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Frankreich – Bordeaux, seine bekannten und unbekannten Châteaux und Grand Crus

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Frankreich ist eine große Weinnation, die wie kaum eine andere auf der Welt so viele großartige Weine hervorbringt. Die Weinlandschaften Frankreichs sind alle sehenswert, wobei jede Region ihren eigenen Charme und Eigenschaften hat. Hinzu kommen die unterschiedlichen Weine mit jeweils anderen Anbau- und Ausbaumethoden. Auch hier hat Frankreich in den vergangenen Jahrhunderten mit Innovation und stetigem Streben nach besseren Qualitäten sehr viel Positives bewirkt und neue Maßstäbe für den Weinbau gesetzt. Letztendlich nimmt noch heute jeder Spitzenwinzer in der Welt irgendwann Maß an Bordeaux.

Um sich mit den dortigen Weinen zu beschäftigen, sind Wein-Reisen in unser Nachbarland daher auf jeden Fall ein ganz besonderes Erlebnis.

Denkt man an Frankreich und seine berühmtesten Weine, Châteaux und Appellationen, denkt man unweigerlich an Bordeaux. Bordeaux ist neben Burgund und der Champagne wohl das berühmteste Weinanbaugebiet Frankreichs und das größte zusammenhängende Weinanbaugebiet der Welt. Hier wird ein Drittel des gesamten französischen Qualitätsweins produziert. Rund 3000 Châteaux erzeugen unter Ihren oft prestigeträchtigen Namen Weine von Weltruf. Mit einem erstaunlichen Spektrum, das von teilweise recht preiswerten Qualitäten bis hin zu absoluten Weltklasseweinen reichen. Diese zählen dann auch zu den teuersten der Weinwelt.

Bordeaux ist eine alte Hafenstadt am großen Fluss Garonne, an dessen linken und rechten Ufern sich berühmte Weinanbaugebiete befinden. Erleben Sie mit unserer VAT-Weinstudienreise die Stadt als Ausgangspunkt und Namensgeber ihrer berühmten Appellationen.

Abseits aller Klischees lässt sich Bordeaux überraschend anders entdecken und geniessen. Moderne und zukunftsorientierte Winzer, zugängliche und vielfältige Weine, all das ist Bordeaux. Besuchen sie mit uns einige der bekannten und weniger bekannten traditionellen Weingüter (als Château = Schloss bezeichnet). Lernen Sie die malerische Landschaft des Bordelais und seine beschaulichen Ortschaften kennen.

Frankreich ist die Heimat der Haute Cuisine und Wiege der Weinkultur. Außer den spannenden Weingutsbesuchen und den Begegnungen mit sympathischen Winzerfamilien und Kellermeistern werden wir deshalb auch die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz kommen lassen. Genießen Sie die unterschiedlichen kulinarischen Spezialitäten der Region. Besonders die Liebhaber von Meeresfrüchten kommen hier voll auf ihre Kosten. Diese meeresnahe Ecke Frankreichs steht für eine exzellente Küche, großartige Weine und pure Genussmomente, die das Herz eines jeden Gourmets höher schlagen lassen.

Wir zeigen Ihnen „aus unserer Sicht“ die schönsten und interessantesten Weingüter und Seiten der berühmten Appellationen der Weinregion Bordeaux. Für uns öffnen sich einige Türen der ganz großen und renommierten Châteaux wie Château Margaux oder Château d´Yquem.

Unter der kompetenten VAT-Reiseleitung besichtigen Sie Weinberge und Keller, lernen viele Châteaubesitzer persönlich kennen und verkosten natürlich überall auch die aktuellen Weine und so manchen „Edlen Tropfen“. Dabei ergeben sich viele gute Kontakte und fachliche Gespräche mit den Besitzern und Mitarbeitern der verschiedenen Châteaux. Die Weine des Bordelais sind Legende. Tauchen wir zusammen ein in die Welt dieser berühmten bis legendären Weine.

Bonne dégustation et Bon voyage!

Reiseinformationen

Frankreich – Bordeaux, seine bekannten und unbekannten Châteaux und Grand Crus
Frankreich
Wein-Studien-Reisen
Reisetermine
13. Juli 2024 - 19. Juli 2024
09. November 2024 - 15. November 2024

Preis: 1580,- EUR ab / bis Bordeaux ab 11 Teilnehmern
1690,- EUR ab / bis Bordeaux bei 7-10 Teilnehmern

EZ-Zuschlag: 320,- EUR
Saisonzuschlag*:
Teilnehmer: 11-20 Personen

Wird die Mindestteilnehmerzahl unterschritten berechnen wir nach Rücksprache eine zusätzliche Unkostenpauschale pro Teilnehmer.

Leistungen

Unterbringung in Hotels 3* mit HP bzw. Ü/F
(Mahlzeiten wie angegeben ÜF = Übernachtung mit Frühstück, F/M = Frühstück und Mittagessen in traditionellen Restaurants auf dem Land mit „Plat du Jour“ (Tagesgericht),
Alle Transfers mit permanentem Begleitbus, Weinproben mit jeweils 2-5 Weinen und Besichtigungen in den genannten Chateaux, Besichtigung Cité du Vin (fakultativ), deutschsprachige VAT-Reiseleitung.

Hinweis: Die Auswahl der genannten Châteaux kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. Speziell zur Zeit der Weinlese bleiben viele Chateâux aus verständlichen Gründen für Besucher geschlossen. In diesem Falle bieten wir interessante und gleichwertige Alternativen.

Reiseverlauf

1. Tag

Individuelle Ankunft im Hotel 3* in Bordeaux (mit eigenem PKW, Flug oder mit dem Schnellzug TGV), zentral gelegen und in „Laufentfernung“ zum Hauptbahnhof Gare Saint-Jean.

Um 20:30 Uhr Begrüßung durch Ihre VAT-Weinreiseleitung an der Rezeption des Hotels. Gemeinsames Abendessen. (Ü)

2. Tag

Nach dem Frühstück fahren wir zum Château du Taillan. Knapp 15 km nordwestlich von Bordeaux an der Grenze zum Haut-Médoc gelegen, gilt das Château als eines der sehenswertesten Güter des Médoc. Heute sind die unterirdischen Gewölbe als nationales Kulturdenkmal Frankreichs eingestuft.

Besichtigung und Weinverkostung. Das Weingut kultiviert auf 30 ha Parzellen mit Ton-Kalk-Böden den klassischen Rebsortenspiegel der Rive Gauche: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Sauvignon Blanc.

Das Château verteidigt bis in die Gegenwart seinen Status als klassifiziertes Cru Bourgeois, dass es seit 1932 innehat. Die Weine erarbeiteten sich zudem den Ruf, exzellente Preis-Genuss-Qualität zu bieten. Der Bordeaux-Papst Robert bezeichnete den 2009er Jahrgang als "Geheimtipp" dieser herausragenden Millésime.

Anschließend fahren wir zu einem wahren Schmuckstück unter den modernen Weingütern des Bordelais am Stadtrand von Bordeaux, dem Château les Carmes Haut-Brion in der Appellation Pessac Leognan. Hier ging ein traditionelles Château einen gewaltigen Schritt in die Moderne.

Nur durch ein Clos (Mauer) von der Außenwelt getrennt, liegt das Weingut mitten in Pessac, umgeben von einer quirligen Stadt. Seine Weine profitieren deshalb von einem erstaunlichen warmen Mikroklima, das die Weinberge vor Frühlingsfrost schützt und eine frühe Reife der Trauben begünstigt. Das aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Schlösschen, umgeben von Reben und Bäumen, entführt einen innerhalb von Sekunden in eine andere Zeit. Im Kontrast dazu dann der hypermoderne Fasskeller (Chai), der Stararchitekten Philippe Starck und Luc Arsène-Henry, der wie ein gestrandetes U-Boot aus Stahl im idyllischen Park errichtet wurde.
Die Weinberge liegen direkt neben Haut Brion. Ein besseres Terroir in der Appellation gibt es nicht. Heute gehört das Weingut Patrice Pichet, der Leiterin einer französischen Immobiliengesellschaft, die das Anwesen um rund zwei Hektar erweiterte.

Les Carmes Haut-Brion produziert, ähnlich wie der berühmte Nachbar Haut-Brion, große Weine von seltener Qualität und geringer Quantität. Gerade mal 25.000 Flaschen werden hier jährlich erzeugt - etwas mehr als ein Zehntel von Haut-Brion. Die Weine sind etwas üppig, mit Aromen dichter Schwarzkirsche, Amarenakirsche, Brombeere und Cassis. Im Mund sind die Weine in ihrer Dichte und Würze durchaus beeindruckend und bereiten echtes Drink-Vergnügen.

Nach dem Mittagesen Fahrt nach Château d’Yquem, dem höchstbewerteste Château unter den berühmten Weingütern des Bordelais. Das Château d’Yquem in der Appellation Sauternes, ist berühmt für seine edelsüßen Weine. Seit Jahrhunderten werden hier die kostbarsten und weltweit beliebtesten Weißweine Frankreichs erzeugt. Zu seiner internationalen und historischen Fangemeine gehörten bereits im 18. und 19. Jahrhundert Thomas Jefferson (Präsident der USA) und Großfürst Konstantin von Russland, der einmal 20.000 Goldfranken für ein Faß d´Yquem 1847 berappte.
Das Terroir von Sauternes ist hauptsächlich geprägt durch Lehm-Kalk-Steine, Lehm-Kies-Böden oder Siliko-Lehm-Kies-Böden. Das entscheidende klimatische Element bildet der Ciron, ein kleiner Nebenfluss der Garonne, der zwischen Barsac und Preignac verläuft. Wenn sich im Herbst das kältere Wasser des Ciron morgens mit dem wärmeren der Garonne vermischt, entsteht Nebel und somit eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Nebel, der in der Regel ab der Mittagszeit durch starken Sonnenschein abgelöst wird. Einzigartige Bedingungen für die Entwicklung von "Edelfäule", die durch einen mikroskopisch kleinen Pilz Botrytis Cinerea verursacht wird. Grundvoraussetzung für die berühmten Edelsüßen Weine von Sauternes.

Der Besuch und die Weinprobe im weltberühmten Weingutes Château d’Yque bedeutet für viele wohl die Krönung des Tages, wenn nicht sogar der gesamten Reise. Allein schon die Gebäude, die aus dem 14. und 17. Jahrhundert stammen, sind einen Besuch wert. Die Weine, die hier produziert werden, gehören zu den besten und teuersten Weinen der Welt.

Im Jahr 1855 erhielt Château d’Yquem als einziges Weingut aus der Region Bordeaux die Klassifikation "Premier Grand Cru Classé Supérieur". Das Chateau konnte seine herausragende Position seit dem vorletzten Jahrhundert unangefochten behaupten. Château d`Yquem war damals außer Konkurrenz und ist es heute auch noch.
Anschließend Rückfahrt nach Bordeaux (F/M)

3. Tag

Nach dem Frühstück geht es an die Côtes de Sainte-Foy im Grenzgebiet von Bordeaux und Perigord am Ufer der Dordogne. Diese erstaunlicherweise recht unbekannte Appellation wird überwiegend mit roten Sorten bestockt. Leider oder vielleicht auch zum Glück der Weinfreunde mit kleinerem Portemonnaie werden diese Weine meist verkannt, obwohl sie teilweise von hoher Qualität sind und mit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Bordelais bieten. Im Gegensatz zu den berühmten Weinlagen der Nähe wie z.B. St. Emilion, geht es an den Côtes de Sainte-Foy jedoch noch sehr familiär und bodenständig zu.
Hier gibt es noch Weingüter zu entdecken, die angesichts der unglaublichen Preisspirale in den berühmten Appellationen des Bordeaux-Gebiets sehr schöne Weine zu moderaten Preisen anbieten.

Sehr feine Weine hat zum Beispiel das Château de Montaigne zu bieten, dass wir heute Vormittag besuchen werden. Rund sechzig Kilometer östlich von Bordeaux stoßen wir zwischen Wald und Weinreben auf das Château, ein ehemaliges befestigtes Haus aus dem 14. Jahrhundert und ehemaliger Familiensitz des französischen Philosophen Michel de Montaigne. Hier, in dieser idyllischen Ruhe, wirkte er fast dreißig Jahre lang bis zu seinem Tode im Jahre 1592. Seine Gedanken zu unterschiedlichen Themen wie Philosophie, Geschichte, Natur, Gesellschaft oder Literatur fasste er in aussagekräftigen Texten zusammen.

Bei einem Rundgang werden wir mehr über den großen Mann und seine Tage als Schriftsteller erfahren bevor wir uns auf den Weg machen, um den benachbarten Weinberg zu erkunden. Eine anschließende Weinprobe rundet den Besuch ab.

"Es ziemt sich nicht, den Wein mäßig zu lieben: Man könnte glauben, dass ihr diese Gabe Gottes für wenig haltet" (Michel Eyquem de Montaigne)

Der Ruf der lieblichen Weine von Montaigne ist sehr alt. Um diese edle Tradition fortzusetzen, werden Sauvignon Blanc und Sauvignon Gris recht spät geerntet, so dass ihre Zuckerkonzentration ein Potenzial von 14 bis 15 Grad potenziellen Alkohols erreicht.

Anschließend fahren wir in die für seine Weißweine bekannte Wein- Region "Entre-deux-Mers". "Entre-deux-Mers" ist wohl die landschaftlich schönste Appellation von Bordeauxweinen. Hügel, Wälder und Weiden, uralte Dörfer, Städtchen und Klöster, durchzogen von vielen Bächen und Flüssen, prägen das Landschaftsbild. Der vorwiegend ton- und kieshaltige Boden eignet sich besonders gut für Weißweine, welche hauptsächlich aus den Sorten Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle gekeltert werden. Nebenrollen spielen Merlot Blanc und Ugni Blanc. Die fruchtigen Weißweine aus Entre deux mers passen ausgesprochen gut zu Fischgerichten.

Gegen Mittag erreichen wir La Sauve, einen kleinen Weinort mit der beeindruckenden Klosterruine einer alten Benediktinerabtei.

Nach dem Mittagessen sind wir zu Gast auf Château Thieuley. Ein Bilderbuch-Familienbetrieb mit sehr viel charmanter Frauen-Power. In den kompetenten und tatkräftigen Händen von Silvie und Marie Courselle, beide ingénieur en agriculture (Agraringenieurin und Önologin), entstehen hier auf 80 Hektar ton- und kalkhaltigen Böden umweltfreundliche Weine, die sich einen sehr guten Ruf erworben haben und noch „sehr bezahlbar“ sind.

Zuletzt sind wir zu Gast auf dem Weingut und Schloss Château de Castelneau des Viscount (Grafen) Loïc de Roquefeuil.

Der gesamte Besitz, umringt von Wäldern und Getreidefeldern, besteht aus 30 Hektar Weinbergen. Das Weingut setzt voll auf „Biologische Schädlingsbekämpfung“. So wurden seine Weinberge in den letzten 10 Jahren speziell mit einem 4,8 Km langen Schutzwall aus Hecken umpflanzt, die als natürliches Habitat der heimischen Raubmilbe Typhlodromus pyri dienen, die vorrangig verschiedene für die Reben schädliche Spinnmilbenarten vertilgt. Da die natürlich vorkommenden Raubmilbenpopulationen zur Spinnmilbenbekämpfung meist nicht ausreichen, wird Typhlodromus pyri in den Weinbergen von Château de Castelneau gezielt als Nützling zur biologischen Schädlingsbekämpfung ausgebracht.
Freuen wir uns auf eine interessante Besichtigung und Verkostung.
Anschließend Rückfahrt nach Bordeaux. (F/M)

4. Tag

Heute wollen wir früh raus. Man sollte die lebhaften Markthallen von „Les Cappucin“ gesehen haben, wenn man schon in Bordeaux ist. Sie sind der „Bauch von Bordeaux“. Hier gibt es alles was ein Feinschmeckerherz an lokalen Produkten wünschen kann. Wer Meeresfrüchte liebt kommt hier voll auf seine Kosten. Wie wäre es mit ein paar Austern und einem Glas Champagner als „zweites Frühstück“.

Anschließend unternehmen wir einen kleinen Stadtspaziergang durch die geschichtsträchtige Weinmetropole an der Gironde.

Ein Muß, für jeden Weininteressierten der Bordeaux besucht, ist der Besuch im ultramodernen Weinmuseum Cité du Vin (fakultativ). Schon von außen ist die Cité du Vin mit ihrer geschwungenen, bewusst WEIN-karaffenförmigen Architektur ein Hingucker. Aber auch von Innen ist das Museum einfach großartig und überzeugt mit modernster Multi-Media Technik.. In allen Räumen und an allen Ecken und Enden flimmern großflächige Projektionen über Wände und Bildschirme. In der historischen Abteilung lässt sich an einem riesigen Touchscreen die Stadt Bordeaux in verschiedenen Epochen von der Renaissance bis zur Gegenwart durchwandern. Die Initiatoren dieses großartigen Weinmuseums schaffen es auf fast geniale Weise Inhalte und Unterhaltungswert unter einen Hut zu bringen.

Dank der jüngsten und sehr gekonnten Sanierungsarbeiten in der Stadt lässt es sich hier gut leben. Besonders bei jungen Franzosen ist die Stadt neben Paris die erste Wahl. Der historische Kern befindet sich innerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Seit 2007 steht „Bordeaux Port de la Lune“ unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Die neuen Kaianlagen öffnen die Stadt zum Fluss hin und laden zu Spaziergängen ein. Hinter der wunderschönen Kaifassade aus dem 18. Jahrhundert liegen die geschichtsträchtigen Gassen der Altstadt mit einer Vielzahl an Boutiquen, Restaurants, Cafés und Weinbars, Treffpunkt der Bordelaiser Weinszene. (F/M)

5. Tag

Auf kleinen Nebenstraßen bringt uns der Bus in das Weinbaugebiet der wenig bekannten Appellation Fronsac. Das Anbaugebiet mit rund 1.000 Hektar Rebfläche liegt in direkter Nachbarschaft zu den Appellationen von Saint-Émilion und Pomerol. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein waren die Weine aus Fronsac bedeutender als jene seiner weltberühmten Nachbarn von heute. Der tanninreiche und langlebige Rotwein wird aus den Rebsorten Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec gekeltert. So wie in Pomerol gibt es auch hier keine Cru-Klassifizierung.

Mehr als die Hälfte aller Weingüter in Saint- Emilion bestehen noch heute aus weniger als drei Hektar. Selbst das Super-Weingut Petrus in Pomerol kommt gerade auf elf Hektar.

Im Vergleich dazu haben die großen Châteaux im Medoc dutzende von Hektar an Weinbergsfläche vorzuweisen. Das ist sehr typisch für die Region von Saint-Emilion und Pomerol. Die besten Weingüter im Medoc gehören heute dem KORK-Adel, einflussreichen Weinhändlern und potenten Finanziers wie Banken und Versicherungen, die in den letzten Jahrhunderten ihre Anwesen permanent erweiterten und darauf eindrucksvolle Herrenhäuser errichteten. Im Pomerol und in Saint-Emilion waren die Landgüter schon immer deutlich kleiner und befinden sich bis heute zum größten Teil noch immer im Besitz einheimischer Familien, die sie auch selbst bewirtschaften.

Die erste Besichtigung und Weinverkostung führt ins ultramoderne und architektonisch sehr gelungenen Château La Dominique (Grand Cru Classé Saint Emilion). Seine 18,5 Hektar Weinberge grenzen direkt an den Besitz von Château Cheval Blanc, von dem es durch eine gut 800 m lange Mauer aus dem 19. Jahrhundert getrennt ist. 25 % des Weinberges gehören zur Kiessandkuppe von Figeac, 75 % bestehen aus eisenhaltigem Sandboden mit gutem Wasserabzug.

Die Wahl der Rebsorten wird von den Bodentypen bestimmt: Auf dem Sandboden wächst Merlot, auf den 80 % der Rebfläche entfällt. Der Kiesboden eignet sich auch hervorragend für den Anbau von Cabernet Sauvignon, die 20 % ausmachen. Der Wein von Château La Dominique zählt zur Spitzengruppe der Grands Crus Classés, der dritthöchsten Stufe in der Hierarchie der Rotweine von Saint-Émilion.

Mittagspause und Gelegenheit zu einem privaten Stadtbummel.

Als eine der bekanntesten Adressen in der Weinwelt hat Saint-Emillion trotz allem den Charme eines typisch französischen und mittelalterlichen Städtchens mit engen und steilen Gassen nicht verloren.
Zwei Jahrtausende Weinbautradition und weltbekannt aufgrund seiner edlen und eleganten Weine, ist das Städtchen und die Region ein Mekka der Weinfreunde und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Untergrund der Stadt ist durchlöchert wie ein SchweizerKäse und geprägt von über vier Hektar großen unterirdischen Galerien. Mit 95 Prozent Luftfeuchtigkeit und konstanten 13 Grad Celsius sind sie seit Jahrhunderten ein ideales Weinlager.

Nach Jahren des Desinteresses ist in der BIO-Szene des Bordelais als auch in Frankreich generell sehr viel in Bewegung geraten. Als einer der interessantesten und einflussreichsten Vertreter des ökologischen Weinbaus im Bordelais gilt der WEIN-Graf von Neippberg. Heute besuchen wir sein neuestes Projekt, das BIO-Weingut Château d'Aiguilhe.
Hier produziert er auf überwiegend Kalksteinuntergrund Merlot-basierte Weine, wie sie typisch für Saint-Èmilion sind. Merlot (80 %) mit einem kleinen Anteil Cabernet Franc (20 %). Unter Weinkennern der Region produziert er den besten Cotes de Castillon, den man zudem zu einem wirklich „bezahlbaren Preis“ erhalten kann.

Das 50 Hektar-Château gehört seit seiner Übernahme 1998 durch Stephan von Neipperg ganz sicher zu den Stars der Region.

Der Name von Neipperg steht im Bordelais und weit darüber hinaus für eine ganz besondere Erfolgsgeschichte, die im Jahr 1971 mit zunächst vier Weingütern begann. Er gab den Böden Gelegenheit sich zu erholen und begann auf einen umweltschonenden und respektvolleren Weinbau hinzuarbeiten. Stephan von Neipperg hat im Bordelais eine wirklich neue Denkweise eingeführt. Er ist heute in Bordeaux hoch angesehen, Vizepräsident der Union des Grands Crus de Bordeaux und gilt vielen Bordeauxwinzern als Vorbild. Zu den Veränderungen, die den Erfolg des Weingutes zusätzlich bedingen, gehört die späte Lese, die Einführung eines Zweitweins für schwächere Partien und die lange Maischestandzeit. Auch wurde der Anteil an neuen Barriques erhöht. Als Ergebnis dieser Neuerungen entstehen großzügige, schmeichelnde und volle Saint Émilions. Den größten Qualitätssprung machte Chateau Canon la Gaffeliere nach 1997, als es Graf Neipperg gelang, den talentiertesten und heute wahrscheinlich besten Berater und Önologen Saint Emilions, Stephane Derenoncourt, für seine Güter zu gewinnen.
Rückfahrt nach Bordeaux. Ein langer aber gewiss sehr interessanter Tag neigt sich dem Ende zu. (F/A)

6. Tag

Der heutige Tag führt in die Appellationen des „Rive Gauche“, dem linken Ufer der Garonne mit den berühmten Weinbaugebieten des Medoc. Vom Atlantischen Ozean im Westen und durch die Garonne im Osten begrenzt, entwickelte sich mit Beginn des 16. Jahrhundert die Weinkultur dieser Region auf einem 5 km breiten und 80 km langen Landstreifen. Hier findet man die berühmtesten „Grands Crus Classés" von Bordeaux wie Mouton Rothschild, Lynch Bages, Palmer, Lichine, Kirwan, Chateau Margaux etc. sowie zahlreiche Crus Bourgeois.

Als erstes bringt uns der Bus weit hinauf an die Nordspitze des Medoc, auch Bas Medoc bezeichnet. Die Landschaft dort hat ein sehr maritimes, ozeanisch geprägtes Klima, bedingt durch seine Lage zwischen der Gironde und dem Atlantik.

Parallelen zu den „Pays Bas“, den „Niederlanden“, drängen sich einem regelrecht auf. Wo sieht man sonst schon Möwen über den Weinfeldern? Das Meer ist nicht fern. Das platte Land ist z.T. von Entwässerungsgräben durchzogen. Gräben, die erstmals im späten Mittelalter von „holländischen Gastarbeitern“ im Auftrag englischer Adeliger gezogen wurden, um das Land urbar zu machen. An Wasser mangelt es daher den Reben nie. Im Gegenteil, selbst der Reblaus war der Boden hier zu feucht. Daher hatten die hiesigen Winzer damit, im Gegensatz zu ihren Kollegen im übrigen Bordelais, auch nie Probleme mit dieser verheerenden Plage. Man könnte meinen, dass dies nicht gerade ein gut geeignetes Gebiet für den Weinbau wäre. Wie die besten Weine der Halbinsel Médoc profitieren die Weine jedoch von einem außergewöhnlichen Terroir. Die Weinfelder liegen auf leichten Erhebungen (sehr alte und tiefgründige ehemalige Sand-/Kiesbänke der Gironde), knapp über Meeresniveau und nahe der Mündung der Gironde ins Meer. Der Fluss und das Meer, die links und rechts der Halbinsel liegen, wie Spiegel die Sonnenstrahlen reflektieren und als Wärmespeicher fungieren, reduzieren die Frostgefahr und fördern die Reifung der Trauben. Ein spezielles Mikroklima, wie es sich ein Winzer nur wünschen kann. Wie ein Temperaturregulator schützt die Mündung der Gironde die Reben vor starken Temperaturschwankungen. Die Kieselböden speichern zudem die warmen Temperaturen des Tages und geben sie langsam über die Nacht hinweg an die Reben ab.  Die Rebsorten Cabernet Sauvignon (sie bilden den Hauptanteil mit 65%), Merlot (30%), Cabernet Franc (4%), gefolgt von Petit Verdot (1%), finden alles was sie benötigen in diesem großartigen Terroir.

Sie gilt ein wenig als die „Terra Incognita des Bordeaux“, die Appellation Bas Médoc. Die Anzahl der Weingüter ist auch wirklich überschaubar.

Nun, wir wollen uns einen Eindruck von den Weinen dieser Apellation verschaffen und besuchen heute Vormittag als erstes das „kleine“ Weingut Clos Manou (9,5 Ha) von Françoise und Stéphane Dief. Darunter auch ein Weinberg mit den ältesten Reben des Médoc. Sie wurden um 1880 gepflanzt. Château Clos Manou ist wirklich ein Vorzeige-Weingut. Die Konzeption des Kellers ist sensationell. Die Mazerationsbottiche (60 Stunden Kaltmazeration mit ca. 20% Saignée d.h. Ablauf von Saft zur Erhöhung der Konzentration), die nur 400 Liter großen Holz-Bottiche zur Vergärung, den Roll-Barrique-Ständern (nur neue beste französische Eiche, Ausbau 18 Monate mit Batonage, unfiltrierte Füllung), die revolutionäre Entrappungsvorrichtungen (händisch halbmechanisch identisch mit Mouton Rothschild) und Sortiertischen.
Dem großen Wein des Gutes, Clos Manou, kommt allerhöchste Sorgfalt zugute. Strikt handwerkliche Erzeugung, aufwändige Handarbeit und äußerst akribische Kellerwirtschaft garantieren einen großartigen Médoc. Ihr Clos Manou aus 45% Cabernet Sauvignon, 45% Merlot, 6% Cabernet Franc und 4% Petit Verdot gilt unter Insidern als einer der besten.

Anschließend geht es weiter zum nächsten berühmten Weingut des Haut Medoc in die Appellation Pauillac, benannt nach dem zentralen Winzerort der Region, Pauillac. Um die alte Hafenstadt Pauillac an der Gironde liegt ein hügelreiches Rebland. Seine Châteaux mit Weltruf haben die Appellation weltbekannt gemacht. Cabernet Sauvignon und Merlot erbringen vielschichtige und finessenreiche Weine mit edler Tanninstruktur und großem Reifepotenzial.

In Pauillac sind wir zu Besuch im Château Pedesclaux. In der Klassifikation von 1855 als Cinquième Cru Classé eingeordnet, ist Château Pedesclaux das perfekte Beispiel eines klassischen Château im Bordeaux. Ein liebevoll renoviertes schönes Weingut. Umgeben von einem Meer aus Rebstöcken.
Hier gedeihen eife, dichte und geschmeidige Bordelaiser Gewächse, mit dem für Pauillac typisch muskulösen Auftreten. Trotzdem sind sie bei aller Dichte und Konzentration von großer kühler Eleganz und Finesse geprägt. Es sind herrlich authentische Bordeauxweine mit großem Entwicklungspotential, die auch schon jung mit hohem Genuss getrunken werden können. Bei einer Weinprobe werden wir uns davon selbst überzeugen können.

Nach der Mittagspause fahren wir in die Appellation Margaux. Eine Appellation mit großem Ruf, von dem wir uns selbst überzeugen möchte.

Unser nächster Besuch führt uns daher ins Château du Tertre.  In der Klassifikation von 1855 wurde es als Cinquième Cru Classé eingeordnet. Ein perfektes Beispiel eines klassischen Châteaus im Bordeaux mit fast tausendjähriger Geschichte. Ein stilvoll renoviertes, wunderschönes Haus auf einem Hügel, umgeben von einem Meer aus Rebstöcken. Château du Tertre umfasst eine Weinbergsfläche von 52 Hektar und liegt auf dem höchsten Punkt der Appellation Margaux. Unter dem Vorbesitzer wurden in den vergangenen beiden Jahrzehnten rund 70 Prozent der Rebfläche kultiviert, der qualitative Aufwärtstrend ist unübersehbar.
Die Rebflächen sind mit Cabernet Sauvignon (40%), Merlot (35%), Cabernet Franc (20%) und Petit Verdor (5%) bestockt. Der langlebige Rotwein wird 18 Monate in zur Hälfte neuen Barriques ausgebaut. Der Zweitwein heißt „Les Hauts du Tertre“.
Am späten Nachmittag geht es wieder zurück nach Bordeaux ins Hotel. (F/M)

7. Tag

„Au revoir Bordeaux“. Heute heißt es Abschied nehmen.
Individuelle Abreise nach dem Frühstück. (F)

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